Peloponnes – Griechenland
07.05.2019 Lykouria – Dara
Nach einem super leckeren Frühstück bringt uns Antonia um 08:45 nach Lykouria. Somit doch die kurze, ursprünglich geplante Variante. Den Abschnitt von Krynophita nach Lykouria mit 6 km haben wir damit ausgelassen. 09:15 Start. Ein traumhafter Pfad- und Gartenweg zwischen Feldern und Heinen mit Bäumen hindurch. Alles blüht und grünt. Gabi sammelt Spargel. Wetter sehr wechselhaft und kühl. Wegen Spargel und Fotos kommen wir nur langsam voran. Es folgt ein Straßenabschnitt bis zur Quelle des Sodanon River. Ein großer Teich, in den das Wasser von unten massiv hoch drückt. Wie aus dem Nichts ein breiter Fluss. Ab hier Anstieg auf einem sicher sehr alten Monopati. Insgesamt vier Stunden brauchen wir bis wir oben im Dorf Pagkrati (9 km) ankommen. Eigentlich sollen wir schon nach 4,5 km in Dara sein. Erstmal machen wir eine halbe Stunde Pause und genießen die Reste vom Frühstück. Es ist immer noch für diese Jahreszeit in Griechenland viel zu kalt, saukalt. Ein ständiger Wechsel von Regenjacke an und aus. Hier oben kommt noch der Händler mit Obst und Gemüse angefahren. Geschäfte und Taverne Fehlanzeige. Der Weiterweg zieht sich um den Bergrücken herum abwärts. Unseren Ort Dara sieht man erst recht spät. Er liegt im Talschluss. Hier ist vorerst das Ende unseres E4-Trekking. Einerseits ist die folgende Etappe bis Vitina überwiegend von Straßenkilometern und weiter Ebene geprägt und andererseits möchten wir den gesamten zertifizierten Weitwanderweg Menalon Trail von Nord-West nach Süden erwandern. Auf diesem Weg kom- men wir dann ebenfalls nach Vitina und werden eine Woche später unsere E4-Wanderungen von dort fortsetzen. Jetzt genießen wir noch einen Kaffee. Antonia und ihre Schwester Angelika bringen uns anschließend mit dem Auto nach Valtessinikou. Dort ist unser erster Stützpunkt für die Fortsetzung unserer Weitwanderung, nun auf dem Menalon Trail. Die Fahrt dort dauert eine gute halbe Stunde. Dann sind die zwei freundlichen Damen fort und eine andere nette junge Frau begrüßt uns herzlich in ihrer Unterkunft. Abends gibt es für uns leckeres Essen in der Ortstaverne (wir sind die einzigen Gäste). Auch dort bedient uns eine junge Wirtin. Arni (Lammfleisch) und Mouskari (Rindfleisch) sind köstlich. 13 km, 900 Hm.
08.05.2019 MENALON TRAIL Lagadia - Valtessinikou
Valtessinikou ist der für uns der zweite Etappenort auf dem MT. Um an den Startort, Lagadia, zu gelangen, bringt uns unser Wirt dort hin. Der einzige Taxifahrer vom Ort hatte am Abend zuvor abgesagt. Vielleicht sollte es so sein. Denn als wir etwas verspätet in Lagadia aus dem Auto steigen, stehen dort ebenfalls drei Wanderer, die Ihre Wanderausrüstung aus dem Auto laden. Es handelt sich um drei Griechen, die ebenfalls den MT wandern möchten. Jedoch wollen Sie mit einem zweiten Wagen nach Süden fahren und den Weg, so wie er im Allgemeinen beschrieben ist, von dort aus erwandern. Sie haben Zelte dabei und sind somit hinsichtlich der Übernachtungen flexibel. Im Gespräch stellt sich heraus, dass Dimitri von der Insel Andros ist und zu den Aktiven gehört, die die Andros Route, die Gabi und ich im Herbst 2017 gewandert sind, gebaut haben. Klein ist unsere Welt.
Nach der Verabschiedung von Dimitri geht's aufwärts durchs Dorf. Nach 10 Minuten ist der Weg bereits ein Pfad. Rauf bis zu einer Senke eine gute Stunde bis hierher mit Blick zurück hinunter zum Ort. Dann etwas Sucherei, bzw. genau nach Markierung Ausschau halten. Dann Wiese und später sensationeller langer Abstieg durch Minibachtäler. Auch nach einer Straßenquerung wieder ein klasse Pfad. Viel Wald und Tannen, Kiefer. Pause nach gut drei Stunden am Bach. Wetter: Sonne und Wolken aber immer kühl. Dann wieder Anstieg und über den Bergkamm mit Wiesen und altem Dreschplatz. Die letzte halbe Stunde hatte die Batterie von meinem GPS schlapp gemacht. Macht aber nichts, da die Markierung hier sehr gut und die Orientierung recht einfach war, zumal wir unseren bekannten Übernachtungsort schon vor uns sahen. Abstieg zum Ort und erst einmal auf der sonnigen Bank vorm Lokal ein Ankommens-Bier trinken. Wir haben incl. Pausen 6 Stunden gebraucht, für 13 km und 1.100 Hm. Wieder eine klasse Etappe; wir sind begeistert. Super Tag, komplett ohne Regen 😀.
09.05.2019 Valtessinikou – Nymfassia
07:30 Frühstück, 08:30 Start. Runter ins Dorf und abwärts durch die ehemaligen Gärten. Blauer Himmel, Sonne, 9 Grad. Dolle Stimmung, nur wir und die Natur um uns herum. Dem Abstieg folgt natürlich ein Anstieg, jedoch stetig und moderat. Wieder schöne Blumenfelder und insgesamt offeneres Gelände als am Tag zuvor. Es begegnet uns der Deutsche (ex Lehrer?), der uns auf dem E4 in der Unterkunft in Dara schon zugetextet hatte. Er war erst kurz vorher von seinem Zeltplatz losgegangen. Hat wieder jede Menge negative Sprüche drauf. So gehen wir schnell weiter. Prompt gehen wir ein Stück schönen, aber falschen Weg. Da die Markierung fehlt, schau ich auf mein Garmin und merke es. Also zurück auf den Trampler. Hier, und weiter rauf, bis zu Straße, lässt die Markierung etwas zu wünschen übrig. Auf der Höhe angekommen wandern wir auf Straßen und durch Gassen hinunter ins Dorf Magalouniana. Die erste Taverne ist geschlossen, danach das Kafenion wegen Armut und vermutlich Tod der Besitzer ebenfalls geschlossen. Aber dann kommt Taverna „Zum Josef“, -jedoch ebenfalls nicht geöffnet. Oberhalb auf dem Balkon steht eine Frau. Ich spreche sie auf Griechisch an und sie öffnet uns und so bekommen wir unseren Frape (griechischer kalter Kaffee). Geöffnet ist normal nur Freitag bis Sonntag. Wir erfahren, dass dauerhaft nur noch 40 Menschen hier im Ort leben, davon noch zwei Schulkinder. Während wir unseren Kaffee schlürfen kommen ein paar neugierige Bewohner vorbei. Auch der Ehemann unserer Wirtin, er ist Taxifahrer, kommt vor gefahren. So haben wir 15 % der Bevölkerung kennen gelernt. Weiter geht es. Am Dorfende, neben einem Kapellchen links hinauf - neue Wegführung - danach am Hang entlang und durch viele Ginsterbüsche hindurch. Leider ist noch keine Blütezeit. Jetzt tolle Aussicht auf das Tal mit Nymfasia und Vytina. Bei einer Quelle Mittagsrast
Dort Blick auf ein Kloster und, etwas weiter, unsere Unterkunft. Bis dahin noch gute 2 Stunden. Ein mega Abstieg beginnt. Toll, durch Wald und nur Pfade, echt irre. Verschlungen. Kommen an einer Einsiedelei vorbei. Ab dort verläuft der markierte Pfad anders, als vorgegeben. Alles ist weiter gut markiert und nach einer halben Stunde sind wir wieder auf meinem Track. 15:30 sind wir am Kloster Panagia Kernitsas. Dieses Nonnenkloster macht leider erst um 16:00 wieder auf. So lange wollen wir nicht warten. Von hier sind es noch zwei Kilometer zu unserem Quartier. Um 16 Uhr Ankunft am Ziel. Wir werden schon erwartet und von Mutter mit ihrer 14 jährigen, gut Englisch sprechender Tochter, begrüßt. Alle Apartments sind frei. Wir können uns entscheiden, auch was wir zum Abend essen möchten. Imam (Gemüseauflauf), Kotopolou (Hühnchen). Abendessen gut, einfach, lecker. Das Apartment großzügig.
16 km, 1.200 Hm, 6 Std.
10.05.2019 Nymfassia – Elati (Vitina)
Wir folgen zunächst für einen km der Asphaltstrasse, auf der wir zur Unterkunft gelangt sind, bis wir wieder auf unserem MT sind. Von hier an geht ein Pfad steil hinauf nach Nymfasia. Netter kleiner Ort. Die Kirche ist verschossen, aber es gibt eine Feuerwache. Wir machen eine Schleife um ein großes Tal und steigen über Pfade mit Ginsterbüschen hinab zum Fluß. Wild- romantisch. Danach natürlich wieder hoch, an einer Aussichtsplattform vorbei und schließlich bis Vytina. Ein wenig touristisch hier. Unser Trail kommt direkt an unsere Unterkunft vorbei. So checken wir gegen 13 Uhr ein und um 14 Uhr mache ich mich alleine auf den weiteren Weg. Toller Abstieg am Rand der Schlucht entlang. Unten überquere ich den Fluss über eine einfache Holzbrücke. Kurz darauf treffe ich Dimitri und seine zwei Freunde wieder, die mir entgegen kommen. Großes Hallo. Von nun an stetiges Aufwärts. Ein irrer Urwald mit bemoosten Bäumen und Wasserläufen umgibt mich. An einem beschilderten Abzweig nehme ich den Pfad hinauf nach Elati. An der Kirche nochmal höher zur Taverne. Dort sitzt ein älteres Ehepaar aus Holland, die den Weg anders herum machen und in Elati übernachten, B&B – alles mit Gepäcktransport, von einem holländischen Anbieter organisiert. Hier im Lokal ist reine Männerwirtschaft angesagt – ziemlich urig einfach das Ganze. Der Wirt ruft mir ein Taxi. Es kommt der Mann von der Wirtin aus Marouli vom Vortag. Was für ein Zufall, denn Marouli liegt ca. 20 k entfernt! Am Abend finden wir ein nettes Lokal mit super gutem Essen. Schönes Wetter, weiterhin kühl. Ein starker Weg war das heute wieder. 17 km, 1.120 Hm.
11.05. Elati (Vitina) – Dimitsana
Mit dem Taxi lassen wir uns 2,5 km hinter Elati ins Tal bringen. Dort finden wir den Anschluss an den Trail. Die Lücke von hier bis Elati wollen wir auf dem Rückweg schließen. Strahlender Sonnenschein aber 7 Grad. Jacke ist, auch wenn es rauf geht, unerlässlich. Wie eigentlich immer, nur ein paar Meter Forstweg und dann geht es auf einem Pfad ins Gelände. Stetig hinauf. Weiter oben große Almwiesen, an deren Rand wir durch den Wald weiter wandern. Ohne die gute Markierung hätten wir hier kaum eine Chance. Obwohl, das GPS macht mit meinem vorab aufgezeichneten Track vieles einfacher. Immer weiter rauf. Dann bis zum höchsten Punkt des Menalon Trail eine anspruchsvolle Steilstufe. Direkt gerade auf den Berg rauf - heftig. Völlig unspektakulär, hier oben auf 1.525 m. Dann müssen wir Obacht geben, denn der Abstieg beginnt steil abwärts. Wir folgen erst durch dichten Wald, dann beginnt ein Zickzackweg der unterhalb einer Schotterhalde verläuft. Teilweise schwierig und, wie so Halden sind, unansehnlich. Am Ende machen wir unser Picknick. In einem Bogen geht es auf der Straße weiter. Wir verpassen offenbar eine links abbiegende Markierung, die in den Ort führt. Auch wir kommen in den Ort, wo wir die Markierung wieder finden und ein nettes Restaurant, in dem wir einen Kaffee trinken. Nach dem Ort schwache Wegezeichnung und ein wenig Sucherei. Dann toller alter Weg. Bald haben wir einen Blick auf unser Tagesziel, Dimitsana. Zur Abwechslung regnet es mal wieder. Daher wählen wir für die letzten 20 Minuten eine Forst- und Straßenvariante. In unserer Unterkunft werden wir von sehr freundlichen Gastgebern herzlich begrüßt. Mit ihrer Hilfe planen wir für morgen um, da es mir am Herzen liegt, das Kloster Prodromo, zu besuchen. Es hat über die Mittagszeit die Tore für Besucher geschlossen. Deswegen ist es günstiger, die Tour anders herum zu gehen. 17 km, 1.100 Hm.
12.05.2019 Stemnitsa – Demitsana
Geniales Frühstück und Abschied von ganz lieben jungen Menschen im Hotel. Sie haben uns ein Taxi besorgt, mit dem wir die Panoramastraße nach Stemnitsa fahren, um dann mit leichtem Gepäck zurück nach Dimitsana zu wandern. In Stemnitsa kommt der Taxifahrer nicht durch die Gassen. Er muss einen neuen Anlauf Starten und von hinten herum zur Unterkunft fahren. Wir waren angekündigt und von daher wurden wir schon erwartet und sofort umsorgt. Bis wir zur Wanderung starten ist es bereits 10 Uhr. Hinunter durch den Ort und zur Lousios-Schlucht auf super Pfad und mit herrlichen Ausblicken. Es blüht überall. Wir haben diese Richtung und Wegvariante gewählt um während der Öffnungszeiten des am Fels hängenden Klosters Prodromo anzukommen. 12 Uhr war früh genug. Kaffees und Süßes wurden uns von den Mönchen angeboten. Im Kloster befindet sich eine uralte Kirche im Fels, die wir besichtigen konnten. Vom hölzernen Balkon haben wir einen wunderbaren Blick ins Tal und hinüber nach Gortys. Nach der Pause mit Besichtigung des Klosters wandern wir hinunter zum Fluss Lousios, überqueren ihn und steigen rauf zum Kloster Filosouphou. Jede Menge griechischer Frauen begegnen uns. Wir sind erstaunt über so viele Fußgänger. Heute ist Sonntag und Muttertag. Der Wanderweg führt mitten durch das Kloster. Es ist klein, aber sehr gepflegt und beschaulich. Hier machen wir unsere Mittagsrast. Der Weiterweg Talaufwärts verläuft immer auf schmalen Pfaden. Nach erneutem Wechsel der Talseite sprudelt aus allen Ecken das Wasser. So steigen wir auf dem Weg hoch, der zum Bachlauf geworden ist. Nach anstrengendem Anstieg schauen wir uns ein sehr gut hergerichtetes Mühlenmuseum an. Dieser Besuch hat sich gelohnt, da alles gut aufgebreitet und mit altem Bild- und Filmmaterial unterlegt ist und erklärt wird. Von hier rufen wir ein Taxi, da es noch anstrengende 300 Hm zum Dorf Dimitsana hinauf zu wandern wäre. So fahren wir direkt zurück nach Stemnitsa. Gabi ist heute nicht mehr gewillt von unserer Unterkunft ins Dorf hinunter zu gehen, um dort zu essen. Für sie reicht es heute. Somit gehe ich alleine. Bringe Gabi eine Florines (gefüllte Paprika) und für uns einen Wein mit nach Hause. So wird es ein gemütlicher Abendausklang. 12 km, 1.650 Hm. (In dem angehängten outdooractivetrak beschreibw ich die Tour in umgekehrter Richtung, beginnend im Ortszentrum von Dimitsana und nicht im Mühlenmuseum).
13.05.2019 Stemnitsa – Elati (Vitina)
Frühstück gib es im Gewölbekeller, der aus dem Jahr 1820 erhalten geblieben ist. Es beginnt zu regnen. Trotzdem machen wir uns auf den Weg. Wir sind gespannt, wie es gehen wird, da der von mir geplante Weg nicht mehr zum Menalon Trail gehört, sondern ein regionaler Wanderweg ist. Eine Beschreibung dazu gibt es nicht und es ist nicht sicher, ob er begehbar ist. Raus aus dem Dorf und da finden wir tatschlich gelbe Markierungsschilder. Auch hier wandern wir wieder auf einem uralten Weg durch die (ehemaligen) Gärten. Erneut begleiten uns sehr viele schöne bunte Blumen auf unseren Weg. Jedoch leider tröpfelt es immer noch aus den dicken Wolken. Unsere knapp 700 m rauf verlaufen heute quasi an einem Stück. Nach den Gärten kam Laubwald, zumeist Steineichen und dann Nadelwald. Wir steigen wieder bis auf über 1.600 m an. Mein aufgezeichneter Track passt genau zum tatsächlich markierten Weg. Nach etwa vier Stunden treffen wir auf den Hinweg vom Samstag, als wir von Elati nach Dimitsana gewandert sind. Wir folgen nun wieder dem Menalon Trail, jedoch in die andere Richtung, enden aber nicht beim Einstieg vom Samstag (Taxi), sondern gehen Talaufwärts weiter und biegen dann hinauf nach Elati ab. Leider ist es weiter bewölkt und die Blumenwiese strahlt nur halb so schön. In der Taverne sitzt unser deutscher Einzelgänger, den wir schon zweimal getroffen hatten. Ein Taxi bringt uns nach Vitina zu unserer Unterkunft, die wir schon kennen. Leider hat am Abend das gute Lokal geschlossen. Aber kein Problem, die Auswahl an Lokalen ist groß hier. 14 km, 980 Hm.
14.05.2019 Vitina – Kardaras
Die schwierigste Etappe steht an; wegen der Höhenmeter! Knapp 1.000 rauf und runter. Wetteraussichten in den Bergen gemischt. Gabi hat eine Pause verdient. Sie wird mit dem Taxi zum Ziel fahren. So habe auch ich es leichter. Brauche nur Tagesgepäck schleppen. Mein Weg führt mich runter durch den Ort und ostwärts zu den vor mir liegenden Berghängen. Nach einer knappen halben Stunde bin ich weg von den Straßen und erst auf Wiesen- und dann auf Waldweg unterwegs. Ich steige in einer urigen Schlucht aufwärts. Nach einer Straßenquerung wird erkennbar, dass es sich um einen sehr alten Pfad handeln muss. Es geht heftig rauf, irgendwie müssen die Höhenmeter ja zusammen kommen. Für etwa eine Stunde wird der Pfad offenbar auch als Downhill-Strecke von Mountainbikern genutzt. Heute befinde ich mich wieder auf dem E4, mit guter Markierung. Nach einem Steilstück durch einen Wald mit viel Holzbruch quere ich die Straße. Vor mir liegt eine Senke mit einem Skilift auf der anderen Seite und oben eine Hütte. Der Lift ist rostig, die Piste geschlossen und die Hütte halb verfallen. Hier wollte ich Mittagspause machen. Der Platz lädt nicht dazu ein. Es ist der höchste Punkt der gesamten Wanderungen; 1.665m. Der Wind pfeift und es sind gefühlt 5 Grad. In den Senken der Nordseite liegt noch Schnee. Also geht's von nun an nichts wie bergab. Zunächst auf breiter Schotterpiste. Jetzt liegt das eigentliche, offenbar noch in Takte Skigebiet vor mir. Im Windschatten einer Hütte hocke ich mich in der Sonne hin. So erreicht das Thermometer immerhin 20 Grad. Beim weiteren Abstieg sehe ich die auf der am Hang gegenüber liegende Berghütte Menalon. Diese ist nicht bewirtschaftet und man müsste sich vorher für eine Übernachtung den Schlüssel organisieren. Nun folgt ein Pfad, der mehrmals die ebenfalls abwärts führende Straße quert. Bei der letzten Querung fehlt mir das E4 Schild. Nur noch rot markiert. Ich traue mich nicht, diesen Schildern weiter zu folgen, zumal mein GPS Track auf der Straße weiter geht. Nach einem Kilometer auf der Straße sehe ich nebendran wieder die rote Markierung. Ich steige dorthin, runter von der Straße und folge ihr. Dann plötzlich wieder ein E4 Schild. Dieser Weg kommt in Folge direkt gegenüber der Straßenabbiegung zum Ort Kardaras. Gabi erwartet mich schon in der Unterkunft. Eigentlich ist das kein Ort. Außer zwei netten Unterkünften keine Infrastruktur. Egal, Hauptsache wir haben ein Dach über dem Kopf. Ein wunderbares sogar. 17 km, 1.770 Hm.