Quer durch Deutschland
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- FrankenWeg - Jurasteig und Altmühltal Panoramaweg
> Teilstrecke von Nürnberg (Hersbruck) über Regensburg nach Treuchtlingen<
24.09.19 Hersbruck-Egensbach
Am Morgen mit der S-Bahn um 07:30 gestartet. Es gibt Verspätung zwischen Wiesbaden und Nürnberg. In Hersbruck 13:30. Mittagessen im Restaurant Zentral. 14:30 Uhr Wanderstart.
Zunächst gehen wir auf dem Frankenweg (FW) am Schloss vorbei. Raus aus der Stadt. Dann wird es sofort schön. Erster langer Anstieg. Danach parallel weiter auf dem Mühlenweg. Pause auf einer Bank. Danach längerer Anstieg zuerst ein breiter Forstweg mit tollen alten Eichen.
Dann wieder Pfadreich bis zur "Steinernen Rinne". Hierbei handelt es sich um eine nichtssagende Quelle. Leider wird der Quellauslauf, die „Steinerne Rinne“, nicht gepflegt. Alles ist zu gewuchert. Etwas oberhalb verlassen wir den Frankenweg auf nicht markiertem Weg hinab ins Tal von Egensbach bis zum Gasthaus "Zum Stillen Bächlein". Da man hier heute Ruhetag hat, wurde uns der Schlüssel hinterlegt und mangels Alternativen ebenfalls Getränke und Abendbrot im Kühlschrank bereit gestellt.
25.09.19 Egensbach-Gnadenberg
Sehr freundliches Gespräch mit der Seniorcheffin beim Frühstück. Regen in den frühen Morgenstunden. Jetzt ist es trocken bei 12 Grad. In Hegnenberg geht es bei dem Lokal „Zur Schönen Aussicht“ weiter nach Altdorf hinein. Hier weichen wir vom FW ab, damit wir etwas vom schönen Altstadtkern sehen können.
Ein kurzer leichter Schauer um 12:00 h bewegt uns, die Regenschirme aufzuspannen. Sehr schöner Fachwerkort. Im Gasthaus „Alte Nadelschmiede“ kehren wir ein. Sehr gut und lecker. 200m weiter setzen wir uns noch einmal, jetzt bei Sonnenschein im Eiskaffee nieder.
Dann wandern wir durch das östliche Tor hinaus, zurück in die Natur. Kurz vor unserer Unterkunft in Gnadenburg treffen wir zwei alte Damen, die Holz für den Winter sammeln. Wir helfen ihnen dabei.
Der Wirt ist alleine zu Hause. Seine Frau wurde an der Bandscheibe operiert und ist zur Kur. Die Gaststätte läuft auf Sparflamme. Wir haben Glück hier schlafen zu dürfen, da wir schon lange vorher gebucht hatten. Nachmittags besuchen wir noch die Ruine des ehemaligen Birgittenklosters. Unser Gastwirt macht uns Brühwürste und Bratkartoffeln zum Abendtisch.
Nach dem Essen nette Unterhaltung mit ihm. Wir hatten den Eindruck, dass er froh ist, mit uns als einzige Gäste, etwas Abwechslung zu haben. Das Wetter war insgesamt ordentlich. Zwei kurze Schauer, viele Wolken aber auch mal Sonne.
26.09.19 Gnadenberg-Neumarkt
Gutes normales Frühstück. 9 Uhr Start. Wir wandern noch einmal auf der Nebenstr. unterhalb des Waldes entlang, mit Blick auf die Klosterruine. Auch, wenn wir im Wald unterwegs sind, stört uns der Autobahnlärm. Kurios. Bei einer Autobahnabfahrt steht ein Denkmal für Pilger. Pilgern auf der Autobahn? In Sindlbach nette Gespräche mit einem Handwerker, der den gusseisernen Laurentius-Brunnen reinigt. Später Gespräch im Wald mit einem Waldbauern, der sich über das Fichtensterben beklagt. Für uns ist das hier nicht schlimm. Wir sagen ihm, er solle sich einmal im Sauer- und Siegerland umschauen. Dann würde er vermutlich über seine Probleme nicht sprechen. Nach Pilsach ein kleiner Regenschauer, dann endlich Wald und Pfad Richtung Burgruine Wolfstein. Wie geplant lassen wir diese für morgen links liegen und sind um 16 Uhr im Hotel.
27.09.19 Neumarkt-Oberwiesenacker
Die ganze Nacht brannte das große Herz und leuchtete zu Tale. Das Frühstück wurde uns zum Tisch gebracht. Ausreichend und kein Buffet, sehr angenehm. Um 9 Start 50 m zum FW und auf Wiesenpfaden den Berg rauf. Das Burggasthaus ist wegen Urlaub geschlossen. Gut, dass wir gestern nicht mehr hier hoch gewandert sind. Die Ruine ist gut in Schuss und bei guter Sicht die Aussicht sicher klasse. Der Abstecher hat sich gelohnt. Bei einer Ruhebank mit Blick ins Tal machen wir eine Rast. Die Landschaft verändert sich merklich. Wir wandern durch das breite naturbelassene Lengenbachtal – ein großes Biotop. Natürlich für uns alleine. Wir finden Herbstzeitlose und einen riesigen Parasol, der eine große Pfanne ausfüllen würde. Eine besonders große Ansammlung von Herbstzeitlosen begeistert uns. Am Ende des Tales steht die Wallfahrtskirche Maria Lengenbach. Ein Stück weiter sind wir auf einer langen Jura Hochebene. Hier oben pfeift der Wind und wir sind froh, dass es noch nicht regnet. Trotz Wind hocken wir uns mittags auf eine Bank und machen Picknick. Es beginnt nun doch zu nieseln. Wir holen die Schirme raus und folgen der Markierung. Das war ein Fehler. Ich hatte eine kürzere Variante geplant und merke es zu spät. So gehen wir (leider) weiter der Straße entlang und kommen im zuletzt einsetzenden Starkregen auf einem Umweg um 15:30 Uhr im Landgasthaus an.
Zuerst Duschen, dann absitzen im Lokal und zu Abend essen. Alles gepflegt, jedoch ist die Unterkunft u. E. viel zu teuer (siehe nächster Tag).
28.09.19 Oberwiesenacker-Kastl
Der Zimmerpreis 140 € war ein Messepreis. Wir haben uns schließlich auf den Normalpreis geeinigt, € 85,00. Beim Frühstück wurden wir gefragt, ob wir Ei, z. B. Rührei wünschen. Ich bejahte die Frage und bekam Rührei von EINEM Ei!!? Sah neckisch aus, das Fleckchen Rührei. Dank GPS fanden wir zurück auf den Weg – es gab eine schwierige, schlecht markierte Stelle. Sind erst einmal am Abzweig vorbei, da es kein Schild gab. Schöne Wegstrecke durch Wacholdergebiet. Am Schanzberg auf der Kuppenalb. Zum Habsberg führt ein recht steiler Pfad hinauf. Oben erwartet uns die Gnaden Kapelle und eine große Wallfahrtskirche. Diese ist für eine Hochzeit geschmückt. Nach dem nun folgenden Waldpfad gibt es immer wieder Ausblicke über die Felder, die jetzt gepflügt sind und braune Linien zeichnen, oder mit lilaleuchtenden Futterpflanzen bepflanzt sind. Noch schöner sind die Sonnenblumen, die hell erstrahlen. Für den Abstieg nach Kastl finden wir einen alten Pfad. So sparen wir den Weg oberhalb der Bundesstraße. Unsere einfache Unterkunft liegt mitten im Ort. Da das Kloster umgebaut wird, machen wir den Ortsrundgang ohne den Klosterberg. Hierbei finden wir ein Lokal für das Abendessen, in dem es nicht nach Zigarettenrauch stinkt! Sehr gut gegessen. Gabi Karpfen in Bierkruste und ich Hirschroulade.
29.09.19 Kastl-Hohenburg
Heute Früh schon blauer Himmel. Frühstück OK. Wir haben Brötchen im Gepäck. Wir wandern auf dem JuraSteig und dem Wacholderwanderweg auf die Höhe mit Blick zurück auf das Kloster. Im Wald gehen wir hinauf bis zum Gipfel des Rechenfels. Dort pausieren wir auf einer Bank mit schöner Aussicht. Der Blick geht nach Ulmersdorf hinab.
Wenn wir über die Hügel hinweg schauen, würden wir Habsberg, dort wo wir gestern waren, erkennen. Zwei Frauen mit ihren Boxerhunden kommen ebenfalls hier hoch.
Ein Pfad leitet uns hinab ins Tal des Lauterbachs. Heute ist der 6. Wandertag und es begegnen uns die ersten zwei Wanderinnen bis hier. Auf der anderen Talseite hinauf in den Wald. Beim Weiler Flügelsbuch rasten wir, endlich eine Bank in der Sonne. Trotzdem ist es kühl. Jetzt folgt eine Marterstrecke. Der Wiesenweg wurde mit dicken Steinen aufgefüllt. Wir eiern echt weiter. Ein Stück in den Wald und dann endlich wieder Waldboden unter den Füßen. Der Weg wird zusehends schöner. Toller Pfad mit und durch Kiefern und Wacholderbüschen.
Bei einer schönen Bank Mittagspause mit Blick auf die Burg und im Tal Allersburg. Dort ist Kirchweihfest. Wir gehen hin und schauen zu, wie sich die Jugend amüsiert. Auch der Weiterweg ist toll. Der Weg wird ein Pfad und geht teilweise steil am Hang entlang, oberhalb von Hohenburg. Noch eine weitere Bankpause in der Sonne mit Talblick.
In unserer Pension treffen wir niemanden an. Die Vermieter sind offenbar beim Kirchweihfest. Telefonisch bekommen wir Anweisungen und den Zugang zum Zimmer. Das einzige Lokal, die Hammermühle liegt knapp einen km entfernt. Es bleibt uns keine Wahl. Dort erwartet uns ein tolles altes Gemäuer. Alles Bio, incl. eines Bioladens. Der Lammbraten war vorzüglich – Bio halt. Ein guter Tagesabschluss nach einem sonnigen Wandertag.
30.09.19 Hohenburg (Schmidmühlen) - Kallmünz
Beim Frühstück erzählt uns die Wirtin von Ihrem Schwindel, Ihrer Zeit im Verkauf im Laden der Bäckerei Ihres Mannes und den Problemen des Dorfes. Ihr Mann bringt uns wie geplant mit dem Wagen nach Schmidmühlen. Gerade sind wir aus dem Ort raus da kommt beim Anstieg über die Straße Sturm und Regen auf. Volle Regenmontur. Die brauchen wir nur 20 Minuten. Dann ist der Spuk vorbei und gleichzeitig für geraume Zeit ein wunderbarer Weg durch Kiefern-/Mischwald. Allerdings ist es frisch und sehr windig. Also warm winddicht anziehen. Nach der Anhöhe Lanzenried und beim Abstieg nach Dietldorf Begegnung mit zwei Frauen aus Altötting, die für eine Woche auf dem JuraSteig unterwegs sind. Die Jüngere (59) hat ihren unmöglichen Rucksack noch unmöglicher aufgesetzt. Wir korrigieren alles, so weit wie möglich.
Das Gasthaus im Ort hat heute leider Ruhetag. Somit machen wir unsere Mittagsrast auf der Anhöhe nach dem Ort. Ab hier wieder schöner kleiner Waldweg hinunter zur Vils. Dort Abstecher zu einem "Freiluftkino". Dann wechseln wir die Flussseite und gehen auf naturnahen Weg entlang des Flusses. Der Weg ist sehr schön, so dass wir nicht über den Aufstieg weitergehen, sondern am Fluss weiter wandern. So kommen wir nach Kallmünz. Tolle alte Stadt. Jedoch verfällt sehr viel. Wir suchen beim Weg zur Pension nach einem geöffneten Restaurant für abends. Es läuft auf das „Weiße Rössel“ hinaus - jetzt Italiener. Wir essen Nudeln mit Steinpilze und sind überrascht, wie viele Leute hier einkehren. Eine echte Beiz. Auch unsere Pension mit Balkon ist prima.
01.10.19 Kallmünz-Pielenhofen
Schon nach dem Aufstehen genialer Blick auf den Ort und das Schloss. Die Sonne geht auf und lässt alles im wunderbaren Licht erstrahlen. 09:15 machen wir uns auf den Weg, zuerst durch den Ort, über die Straße und dann aufwärts, nach 1,5 km in den Wald. Der JuraSteig hat uns wieder. Gute Wegführung. Ich finde 5 Euro und kurz darauf finden wir einen schönen, vom Sturm herunter geblasenen Mistelzweig, den wir für Ortsansässige zu Mitnahme gut positionieren. Ein transportabler Hochsitz lädt zum Verweilen ein. Das ist uns jedoch noch zu früh. Nach der Anhöhe von Dallakenried wandern wir überwiegend auf Pfaden im Wald. Schön. Die Sonne scheint durch die Bäume. Endlich wird das abwärts führende Tal breiter, sodass wir die wohltuende Sonne besser spüren können. Nun sind wir wieder im Tal der Naab und überqueren sie in Hitzenhofen. Hier weichen wir kurz von der Route ab, gehen am Schlosshotel vorbei und kehren beim Schlosswirt ein. Biergarten, Sonne, alles erholsam. Es gibt Currywurst.
Einige Radler treffen ein. Nach gut einer Stunde Sonnenrast wandern wir den Berg rauf und dann folgt ein langer toller Pfad immer oberhalb der Naab. Was etwas stört ist der Straßenlärm, der vom Tal hier hoch schallt. Der Pfad wird zu einem Wurzelpfad mit Aussichtspunkt. Ein Waldweg geht sehr nah an Ort und Straße ran. Wir sehen auf der anderen Seite der Naab das Klostergebäude und Kirche Pielenhofen, sowie die Terrasse der Klosterwirtschaft. Dieses ist ein echt altes Gemäuer. Sieht ganz danach aus, als wenn es schon immer die Gästezimmer vom Kloster waren. Wir bekommen eins der wenigen Zimmer mit eigenem Bad. Inzwischen regnet es. So gehen wir mit Schirm hinüber zur Kirche. Groß, gewaltig, hell und doch erdrückend. Das Abendessen war gut in tollem altem Ambiente.
02.10.19 Pielenhofen-Etterzhausen (Regensburg)
Unerwartet ist es trocken. Wir kürzen eine Schleife ab und kommen hinter dem Waldrand auf den JuraSteig. Hier beginnt ein wirklich schöner Wegabschnitt. Viel durch einsamen Wald und überwiegend pfadreich. Bei der ersten Gelegenheit machen wir unter dem ersten Rastpilz seit einer Woche, schon einmal eine kleine Pause. Die Bänke sind trocken und wer weiß, was noch kommt. Talabwärts, noch vor dem Ort Penk, kommen uns ein Dutzende E-Biker entgegen. Nun wandern wir wieder auf Pfaden und kommen zu dem Aussichtsfels bei den Räuberhöhlen. Leider keine Pausenbank.
Also weiter dem Pfad folgen und zur Naab absteigen. Das Lokal unten am Fluss hat aufgegeben und das Gebäude ist herunter gekommen. Wir laufen am Fluss weiter und lassen uns auf einer Parkbank zum Picknick nieder. Ein Stück weiter befindet sich eine Autobrücke. Wie erhofft, befindet sich dort auch eine Bushaltestelle. 20 Minuten Wartezeit und wir fahren um 13:20 nach Regensburg. Auf unserem Weg zum Hotel bekommen wir einen ersten Eindruck. Der Ausländeranteil ist für uns unerwartet auffällig hoch und eine sehr schöne Altstadt. Unser Hotel liegt auf einer Donau Insel, ruhig, dennoch relativ zentral. Umziehen und erster Stadtgang. Tolle alte Häuser und viele enge Gassen. Zuerst ins Kaffee, aufwärmen und weiter ins Bierhaus Kneitinger, satt essen. Sonnenuntergang von der Eisernen Brücke aus. 18:30 schon zurück im Hotel. Hier dürfen wir die Waschmaschine nutzen. Nur noch Glotze, ein Bier auf dem Zimmer und noch vor 22 Uhr wird geschlafen.
03.10.19 Regensburg
Am Morgen auf zum Stadtgang. Sind unterwegs im Ort, gehen in den Dom. Als wir wieder heraus kamen, hörten wir Blasmusik. Ein Vierspanner und Ziegenböcke mit Anhänger waren zum Oktoberfestbieranstich unterwegs. Wir folgen ihnen bis zu ihrer Brauerei, dem Kneitinger, in der wir am Vorabend gegessen hatten. Wir kehren nicht ein, sondern streifen wieder durch die Gassen. Wie vereinbart meldet sich Cousine Karin. Sie ist ohne Mann, der mit Bronchitis zu Hause im Bett liegt, von München her gekommen. Karin ist in Regensburg geboren und hat die ersten 12 Jahre ihres Lebens hier verbracht. Wir treffen uns am Rathaus und schlendern gemeinsam weiter. Machen einen Bogen um das Schloss der Thurn & Taxis. Karin zeigt uns, wo unsere Großtante, die Schwester vom Großvater, gearbeitet und gelebt hat. Danach Mittagessen, das sich sehr lang hinzog. Anschließend hat Karin die Heimreise angetreten und wir sind zurück ins Hotel. Später gehen wir nochmals stadteinwärts. Im Restaurant Kuchl bekommen wir noch Plätze. Gemütlich, nette Bedienung, tolles Essen, alles klasse. Beim Heimweg schwenken wir zur steinernen Brücke und dann entlang der Donau, über die eiserne Brücke zurück zum Hotel Stadl.