26.09.2020 Mönchsdeggingen-Nördlingen
Erneut ist Regenkleidung angesagt. Die Temperaturen schreien nach einer Kopfbedeckung (Stirnband). Gegen Mittag haben wir den Eindruck, dass Wetterbesserung eintritt. So lassen wir die Bushaltestelle links liegen und laufen weiter und nehmen uns vor, bis Nördlingen durch zu laufen. Als wir wenig später auf einer Anhöhe stehen, setzt starker Wind und Regen ein. Wir sind nun in der Ebene und dem Wetter schutzlos ausgeliefert. So steuern wir den nächsten kleinen Ort an. Dort – nichts, aber auch gar nichts. Noch nicht einmal unterstellen können wir uns. Ich sehe, wie jemand aus einem Auto etwas in ein Gebäude trägt, das nach einem Vereinshaus aussieht. Ich gehe hin und frage, ob wir eine Chance auf den Ruf eines Taxis haben. Schnell war alles besprochen und der freundliche Mann fuhr uns nach getaner Arbeit die letzten 7 km mit seinem Privatwagen nach Nördlingen – was ein Glück. Bevor etwas anderes passierte, vielen wir in das erst beste Lokal ein und wärmten uns auf. Dann zum Hotel. Siehe da, die Wolken hatten sich zwischenzeitlich verzogen und blauer Himmel kam zum Vorschein. Den Nachmittag verbrachten wir damit, uns die wunderschöne Stadt Nördlingen anzuschauen.
27.09.2020 Nördlingen
Ein Tag Pause und in aller Ruhe durch Nördlingen schlendern, alles in Ruhe betrachten, Kaffee und Kuchen, sowie ein gemütliches Abendessen geniessen.
28.09.2020 Nördlingen-Neresheim
Zwei Möglichkeiten hatten wir, um zum Ausgangspunkt unserer Tagesetappe zu gelangen (zusätzlich 7 km wandern schied direkt wegen der dann zu langen Strecke aus). Entweder Bus, oder Taxi. Wir entschieden uns für das Taxi, zumal das durch Vier geteilt, keinen großen Unterschied zum öffentlichen Verkehrsmittel machte und wir zeitlich unabhängig waren. Ich wählte als Einstieg das Tal unterhalb der Ruine Niederhaus. Dort waren wir gestern schon vorbei gekommen. Es war ein frischer, dafür aber trockener Morgen. Zunächst waren wir noch auf dem Albsteig unterwegs. Bei der Kirche des ehemaligen Karthäuserklosters Christgarten hatten wir Glück. Es war gerade jemand vor Ort und wir konnten in die Kirche hinein schauen. Nun hieß es westwärts streben. Wollten wir doch ein Stück auf den Spuren der I.W.F.-Jahreswanderung, dem Albschäferweg unterwegs sein. Hierzu mussten wir den nach Norden verlaufenden Albsteig verlassen. Ich hatte so geplant, dass wir genau oberhalb vom Kloster ankommen. An dieser Stelle waren wir mit der Wandergruppe ebenfalls zum Kloster, auf der Albschäferweg-Zeitspur „Herrschaftsweg“ von der Burg Katzenstein her kommend, gelangt. Da wir kurz vor dem Ziel waren, bot sich uns eine kleine Einkehr in der Burgschenke, bzw. davor im Freien, an. Damals, als ich die Unterkünfte gebucht hatte, hieß es, dass keine Betten/Zimmer im Kloster zur Verfügung stehen. Jetzt sehen wir, dass sowohl eine Übernachtung für uns möglich gewesen wäre. Doppelt schade, dass das nicht geklappt hat. Denn das Dorfgasthaus ist echt keine Empfehlung – ich erwähne nur „Schimmel im Bad“. Leider schade, so war dann der Tagesausklang heute mal nicht ganz so prickelig.
29.09.2020 Neresheim-Schnaitheim (Heidenheim a.d.Brenz)
Das Wetter ist nicht verheißungsvoll und dennoch sind wir froh los zu kommen – raus aus dieser Unterkunft und rein in die Natur. Zunächst verläuft unser Weg genau entsprechend dem der IWF-Wanderung vor einigen Tagen. Doch wir machen ja keinen Rundweg, sondern eine Streckenwanderung. Die grobe Richtung ist westwärts. Wir erklimmen eine Höhe und haben trotz Niesel- und Nebelwetter immer wieder schöne Rückblicke zum Kloster von Neresheim. Tolle Gegend hier und komplett abseits von jeglichen großen Wanderstrecken. Außer uns, niemand da. Ich bin froh, dass Nadia und Martin wie vereinbart in Schnaitheim ihr Auto geparkt hattenen. Das ist näher als Heidenheim und spart mindestens drei Kilometer Asphalt. So können wir ins Auto steigen und zum Hotel fahren. Dort steht wegen Corona das Restaurant nicht zur Verfügung. Auch wieder gut, dass wir das Auto haben. So finden wir noch ein nettes Abendlokal. Ich habe nicht ganz so viel davon. Mich hat ein Grippeschub erwischt und ich verkrieche mich sehr zeitlich ins Bett. Mal sehen, was das morgen wird…!?
30.09.2020 Heidenheim – Zang
Es war eine schweißtreibende Nacht für mich. Jedoch schien das Gröbste überstanden. Ich fühlte mich noch zu schlapp, um für den ganzen Tag meinen Rucksack zu schleppen. Also, was tun? Zum Glück waren unsere Freunde ja noch mit im Hotel. So hatte ich die Idee, dass die Zwei auf Ihrer Heimfahrt für uns den Gepäcktransport zu unserem nächsten Hotel durchführen. Gesagt getan. Gabi ist mit kleinem Rucksackgepäck (unser Tagesbedarf) ausgestattet und ich ohne Gepäck los gewandert. Es war für mich eigentlich angenehm, jedoch waren die Beine schwer wie Blei. Zum Glück gab es unterwegs eine Einkehrrast – das Wetter war weiterhin bescheiden-. Schließlich waren wir dann so frühzeitig im Hotel, dass ich mich bis zum Abendessen noch drei Stunden ausruhen konnte. So habe ich mich gut erholt und konnte sogar das sehr leckere Essen genießen. Die folgende lange Nachtruhe trug zu meiner Genesung bei.
01.10.2020 Zang – Heubach (Waldstetten)
Das morgendliche Wetter mit Dunst, Nebel und Feuchtigkeit hat uns die Entscheidung leicht gemacht. Auch mit Blick auf die Reste meiner Erkältung waren wir zu dem Entschluss gekommen, uns bis nach Bartholomä mit dem Auto bringen zu lassen. Den größten Teil des Weges dorthin kannten wir ja schon von unserer schönen Tagestour mit der I.W.F., auf der wir u. a. durch das Felsenmeer im Wental gewandert waren. Unsere Tageskilometer reduzierten sich somit auf 12 km. Diese waren nicht minder erlebnisreich. Leider konnten wir nicht alle Wege am Rosenstein erwandern. Einiges war wegen Abbruchgefahr abgesperrt. Es gab noch genug zu sehen, zumal das Wetter inzwischen aufgemacht hatte und somit die Sicht besser wurde. Vom Rosenstein schauten wir hinunter auf Heubach, unserem Etappenziel und hinüber auf die andere Seite des Albtraufs. Dort soll es in den nächsten Jahren weiter gehen, auf unserem Weg „Quer Durch Deutschland“. Nun hieß erst einmal absteigen nach Heubach. Heubach gehört quasi zum „Ingrid und Karl-Land“. Die Zwei Schwaben und viele Jahre Mitglieder in unserem Verein wohnen sozusagen nebenan in Waldstetten. Im Jahr 2001 haben die Zwei uns bei der damaligen Jahreswanderung viel von Ihrer Heimat gezeigt. Unter anderem waren wir schon damals oben auf dem Rosenstein.
Was lag nun näher, als Ingrid und Karl zu besuchen. Nach einem kurzen Anruf war Ingrid fix mit dem Auto zur Stelle und holte uns ab. So gab es ein fröhliches Wiedersehen und einen gemütlichen Abend zu Viert. Schön, wenn man verteilt in ganz Deutschland liebe Wanderfreunde hat. Die I.W.F. macht es möglich. Inzwischen steht es fest. In diesem Sommer (2022) sehen wir Ingrid und Karl erneut in Waldstetten. Danach wandern wir weiter – auf unserem Weg „Quer Durch Deutschland“.
I m W ander F ieber