Vom Altmühltal (Treuchtlingen) zur Schwäbischen Alb (Heubach)
Im Anschluss an unsere I.W.F. – Wanderwoche 2020, in der uns Rosi und Günther W. Natur und Kultur im Umfeld des Albschäferweges gezeigt hatten, lag es für uns nahe, unser Wanderprojekt Quer-Durch-Deutschland fortzusetzen. Waren wir doch im Jahr zuvor, auf dem Frankenweg, Jurasteig und Altmühltalpanoramaweg bis nach Treuchtlingen gewandert.
Unsere Ambition war es, unsere Wanderung bis zur Schwäbischen Alb zu laufen. Dabei sollte es auch ein Stück über den Albschäferweg gehen. So verabschiedeten wir uns nach der Jahreswanderwoche von unseren IWF-Wanderfreunden am Sonntag den 20.09.2020 und fuhren zunächst nach Pappenheim, das südlich von Treuchtlingen liegt. Dort waren wir bereits in 2019 in einem sehr schönen Hotel untergebracht. Auch der kleine Ort war uns in sehr angenehmer Erinnerung. Es blieb noch Zeit für einen kleinen Rundgang durch die Gemeinde inclusive der Besichtigung der schönen alten Galluskirche.
21.09.2020 Treuchtlingen-Heidenheim
Zunächst fuhren wir am Morgen von Pappenheim mit dem Zug nach Treuchtlingen. Start unserer Wanderung dort, war gegen 09:30 Uhr. Wir hatten Glück mit dem Kurze-Hose-Wetter. Strahlend blauer Himmel begleitete uns. Ich hatte heute eine Kombination von mehreren markierten Weitwanderwegen gewählt. Zunächst noch Altmühltal Panoramaweg, dann Frankenweg und schließlich Main-Donau-Weg. Somit ist es, wie eigentlich immer bei meinen Wegführungen, wichtig, sehr genau auf den bereits zu Hause aufgezeichneten Track des GPS-Gerätes zu achten. Heute standen große Felder und herrliche Weitblicke im Mittelpunkt unseres Geschehens. Der Tag verging schnell und nach dem wir gegen 17 Uhr in unserem Quartier, dem Klostergasthof, angekommen waren, hat das Bier gut gezischt. Eigentlich war Ruhetag, jedoch der Pächter war gnädig und hat uns bedient. Wenn kein Ruhetag gewesen wäre, hätten wir etwas verpasst. So sind wir auswärts zum Essen gegangen. Es gibt (gab?) sie noch, die urige Kneipe. Die einzige Möglichkeit, etwas zu Essen zu bekommen, war das Gasthaus zur Rose. Herrlich einfach und gut. Besonders die Preise waren noch von damals. Ein toller Abschluss unseres ersten Weitwandertages.
22.09.2020 Heidenheim-Hechlingen
Es lag ein relativ kurzer Wandertag vor uns. So hatten wir ausreichend Zeit, uns die ehemalige Klosteranlage der Benedektiner sowie die die Klosterkirche anzuschauen. Wieder war es ein schöner Morgen an dem es Spaß gemacht hatte los zu laufen. An diesem Tag war außer uns wirklich niemand unterwegs. Selbst die Hundebesitzer, die mit Ihren Tieren nahe der Ortschaften „Gassi“ gehen, hatten anscheinend Ausgehverbot. Zwei Anstiege gab es heute. Der Zweite ging in Hohentrüdingen auf den Bergfried. Von der ehemaligen Burganlage ist nur noch der Turm erhalten. In diesen Turm hat man die Kirchturmsitze der Ortskirche integriert. Praktisch, wie ich finde. Wir sind auf den Turm hinauf und hatten von oben einen super schönen Ausblick. Dieses Plätzchen eignete sich auch gut für unsere Mittagsrast, zumal die Hälfte der Tour hinter uns lag. Die Rast war offenbar etwas zu lang. Das Wetter schlug um und so hatte uns der einsetzende Regen keine Wahl gelassen. Wir mussten für die letzten 10 Minuten noch unsere Regenjacken über ziehen. Ein Glück, dass wir heute eine kurze Wegstrecke zurückzulegen hatten. Im Gasthaus „Forellenhof“ gab es Abendessen (jedoch keine Forellen) und damit blieb uns ein Abendspaziergang im Regen erspart.
23.09.2020 Hechlingen-Wemdingen
Viel Regen gab es in der Nacht. Unser Start beginnt somit feucht von allen Seiten, aber kein Regen von oben. Der Start war heute früher, da 20 km vor uns lagen und es nicht klar war, was das Wetter noch bringt. Zunächst wanderten wir am Hanenkammsee entlang. Dieser lag noch im Dunst des Regens. Außer uns gab es nur ein paar Angler, die hier eine feuchte Nacht verbracht hatten. Ein Biber hat am Ufer des Sees ganze Arbeit geleitet. Die Bissspuren waren gut zu erkennen. Auch bei bedecktem Himmel gibt es schöne Fotomotive am Wegesrand. Das erstaunt uns immer wieder. Als wir die Wallfahrtkirche Maria Brünnlein erreichen, liegt unser Tagesziel schon recht nahe. Das ist gut so. Wir nehmen uns somit genügend Zeit uns die Kirche anzuschauen. Erstaunlich, dass hier ebenfalls wenig Betrieb ist – zumal sich das Wetter gemausert hat und der Himmel zunehmend blauer wird.
Vollkommen geplättet sind wir von der Schönheit der alten Häuser und deren Fassaden in Wemding. Genug Anlass für uns noch einen Stadtrundgang an unsere Tagestour dran zu hängen. Wunderschön würde man im WDR-Fernsehen dazu sagen. Ein wunderschöner Tag ging nach einer leckeren Mahlzeit in unserer Unterkunft zu Ende.
24.09.2020 Wemding-Harburg
Aus dem Innenstadtkern (Altstadt) wandern wir durch einen alten Befestigungsturm, gehen in den alten Wallgraben hinunter und erreichen die Neustadt. Gut einen Kilometer benötigen wir, bis im Wald
weiter wandern. Es ist ein herrlicher Morgen, die Sonne scheint und wir sind wieder für uns alleine unterwegs. Bald stehen wir oberhalb eines riesigen Steinbruches. Der Pfad verläuft unmittelbar
entlang der Kante. Kurz vor Gossenheim steigen wir zum Kalvarienberg auf. Wegkreuze sind am Wegesrand aufgestellt. Bei einer wunderbaren Aussicht über das Ries machen wir unsere Mittagspause. Gut
gestärkt steigen wir den Berg hinunter und streben Harburg entgegen. In Harburg erwarten uns nicht nur eine nette Altstadt und die Burg. Wir werden von unseren Freunden Nadia und Martin aus Denzlingen (bei Freiburg) schon erwartet. Die Zwei sind für die nächsten fünf Tage unsere Begleiter.
Heute ist es noch früh genug, das Wetter passt, sodass wir der Burg noch einen Besuch abstatten.
25.09.2020 Harburg-Mönchsdeggingen
Ab heute waren wir dann vorerst zu viert. Die Wetterlage war recht unbeständig. Nachdem gestern einen Tag die Sonne heraus schaute, tröpfelte es mal wieder. Ohne Regenkleidung keine Chance. Nach einem Gruppenfoto am Ortsbrunnen wählten wir für den Burgaufstieg einen Trampelpfad mit steilen Stufen. Da wir die Burg gestern Nachmittag (bei schönem Wetter!) schon angeschaut hatten, wanderten wir sofort weiter. Unsere nächste Station war der 570 m hohe Blockberg auf dem ein Gipfelkreuz steht. Insgesamt war die Landschaft nicht sehr abwechslungsreich. Da waren wir froh, dass wir uns zu viert unterhalten konnten. Am Ortsrand von Mönchsdeggingen empfing uns die ehemalige Klosteranlage der Mariannhiller Missionare. Mönche gibt es hier keine mehr. Offenbar hat sich ein älteres Ehepaar dort eingemietet (gekauft!??) und versucht mit bescheidenen Eigenmitteln die Anlage vor dem Verfall zu retten. Grandios und super gut erhalten ist die Kirche. Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet. Ein Prachtstück. Von Schafen begleitet, sind wir dann in die kleine Gemeinde und in unsere bescheidene (im wahrsten Sinne des Wortes) Unterkunft eingezogen. Das ist alternativlos. Die Hausherrin hatte für uns gekocht, so dass wir nicht hungrig schlafen gehen mussten.