Jahreswanderung I.W.F. in Thüringen – Bad Blankenburg im Schwarzatal

 

Samstag, 24.08.2024

 

Anreise und Stadtführung

 

Für manch einen von uns gab es eine lange Anreise. Trotzdem waren alle Mitglieder wie geplant pünktlich zur Stadtführung vor Ort. Sofort haben wir gemerkt, wie gut sich Werner auskennt. Damit ist nicht nur die Ortskenntnis Bad Blankenburg gemeint, sondern weit darüber hinaus. Hier in Thüringen hat er seine Jugend verbracht und allerlei Blödsinn verzapft (wie er meinte).

 

Werner erzählte vom Pädagogen Friedrich Fröbel, der hier in der Region geboren wurde und lebte. So sehen wir u.a. ein Denkmal zu seinen Ehren, machen einen Schwenk am Kurpark entlang und gelangen in die Altstadt. Der Marktplatz ist schön hergerichtet, mit einem Brunnen und dem sehenswerten Rathaus. Auf dem Rückweg ging es an der St. Nikolai Kirche vorbei. Oben über uns thronte die Burg Greifenstein, die wir im Verlauf der Woche noch erstürmen wollen. Wir waren gespannt, ob die Sommerhitze uns die Woche holt bleiben wird.

Unser Hotel hatte einen schönen Biergarten, in dem wir unser Abendessen und das ein oder andere Getränk zu uns nahmen. Ein schöner Auftakt für die Wanderwoche.

Sonntag, 25.08.2024

 

Wanderung von Bad Blankenburg nach Schwarzburg.

 

Endlich erster Wandertag. Zunächst ein fröhliches Liedlein trillern und dann gemeinsam ganz gemütlich durch den Kurpark, an der Antonius Quelle vorbei und immer entlang der Schwarza. Nach drei Kilometern nehmen die Starkwanderer einen Pfad hinauf zum Eberstein, mit einer Ruine, die ursprünglich tatsächlich als Ruine so gebaut wurde. Einzig befindet sich im Untergeschoss ein Saal, indem die Grafen damals Ihr Jagdglück gefeiert hatten. Kurz vor dem Lokal Schweizer Haus trafen sich die zwei Wandergruppen wieder zur gemeinsamen kurzen Einkehr. 

Für die Langstreckenwanderer führte der Weg auf vielen Pfaden über die Höhe bis nach Schwarzburg. Der Rest der Gruppe fuhr mit dem Linienbus hinauf. Treffpunkt war das Schloss Schwarzburg, in dem Friedrich Ebert die Weimarer Verfassung unterzeichnet hatte. Das Schloss selbst ist nur noch in Teilen erhalten. Sehenswert ist das Zeughaus (eine sehr umfangreiche Waffensammlung) und im Südteil der Königssaal. Der Rest ist leider stark vom Verfall bedroht. Bedauerlicherweise macht auch der Ort keinen guten Eindruck. Viele alte Bausubstanzen sind verlassen und wird wohl nicht wieder belebt werden. Alle Hotels und Restaurants waren geschlossen – Pech gehabt, keine Einkehr. Unsere gemeinsame Rückreise erfolgte mit der Bahn mit Umstieg in Rothenbach. Dort gibt es einen schönen Hofladen. Auf die Schnelle kauften wir uns einen Snack. Am Bahnsteig, mit der Einfahrt des Zuges nach Bad Blankenburg, bemerkte Gabi, dass sie ihre Wanderstöcke beim Hofladen hat stehengelassen. Zwangsaufenthalt für Gabi und Rüdiger für eine Stunde. Bei Rückkehr im Hotel waren inzwischen Ingrid und Karl eingetroffen. Jetzt war unsere Gruppe komplett.

 

Montag, 26.08.2024

 

Wanderung Bad Blankenburg – Schwarzamündung – Kulmbergturm – Saalfeld


Wir starten gemeinsam um 09:00 Uhr entlang der Nordseite der Schwarza Richtung Osten. Gemütlich geht es mit nur wenigen Höhenmetern voran. Am Wegesrand befindet sich ein Gartenhaus mit ziemlich viel Nippes. Dort wurden Conny und Werner von uns animiert, sich auf eine Bank mit zwei Herzen zu setzten und sich zu Küssen (Verlobung?). Wir alle sind Zeugen. Bei der Mündung der Schwarza in die Saale gibt es einen kleinen Strand, an dem Kindergartenkinder spielen. Ein erstes Gruppenfoto, bevor wir uns trennen. gut, dass wir nur noch einen Kilometer auf dem Bürgersteig zum Bahnhof wandern mussten. Ein langer und anstrengender Wandertag lag hinter uns.

Der eine Teil fährt mit der Bahn zurück und auf den anderen Teil der Gruppe wartet eine Herausforderung. Auf der anderen Seite der Saale gibt es einen Höhenzug, der erstiegen werden soll. So weit wie möglich hatte Rüdiger kleine Pfade ausgesucht. Allerdings erforderten diese alle unsere Anstrengungen, da es sehr steil und holprig hinauf ging. Belohnt wurden wir mit einem tollen Blick von der Preilipper Kuppe, insbesondere zum Schloss Heidecksburg in Rudolstadt. Hier oben war dringend eine Pause nötig, denn nicht nur die Höhenmeter, sondern ebenfalls die Hitze war sehr anstrengend. Heute hatten wir Wanderverstärkung. Die zwei Brüder von Werner mit ihren Partnerinnen waren ebenfalls dabei. Alle, incl. Werner waren begeistert, da sie diese Tour noch nie gegangen waren. Nun verlief der Wanderweg für eine Stunde über die Höhen bis zum Kulmbergturm. Wieder hatten wir Pech. Der Biergarten war geschlossen. Dafür konnten wir auf den Turm und die herrliche Rundumsicht genießen. Der Weiterweg war zunächst schwierig, da durch den Bau eines neuen Hotels, der Wanderweg zu gebaut worden war. Zum Glück hatte Rüdiger einen versteckten schmalen Pfad gefunden, der nach 50 m auf den alten breiten und schönen Wanderweg stößt. Es ging weiter durch viel unberührte Natur, ohne dass wir einer Menschenseele begegnet wären.

Der „markierte“ Wanderweg wurde immer undeutlicher und plötzlich hatten wir nur noch zwei Alternativen. Entweder mit unseren nackten Beinen (kurze Hosen) durch einen dichten Wald aus Brennnesseln oder durch das angrenzende Maisfeld. Also ab ins Labyrinth. Zum Glück hatte Rüdiger sein GPS-Gerät dabei, sodass das kreuz und quer zu einem glücklichen Ende führte. Nun ging es zielstrebig Saalfeld entgegen. Der Ort dehnt sich weit auseinander. Es war gut, dass wir nur noch einen Kilometer auf dem Bürgersteig zum Bahnhof wandern mussten. Ein langer und anstrengender Wandertag lag hinter uns.

 

Dienstag, 27.08.2024

 

Wanderung von Bad Blankenburg nach Saalfeld – Stadtführung – Feengrotte

 

Zunächst Gruppenteilung. Kurzwanderer fahren mit der Bahn nach Saalfeld, Langwanderer wandern ein Stück in diese Richtung. Für die Wanderer verlief der Weg wunderschön stetig hinauf auf die Höhe, um von oben hinunter auf die Schwarza und die Hügel im Süden schauen zu können. Treffpunkt zur Stadtführung beim großen Tor hinter der Saale. 90 Minuten haben wir Zeit und diese war, wie wir feststellen mussten, recht knapp bemessen. Der Stadtführer hätte uns gerne noch mehr von der schönen Stadt gezeigt. Wir waren trotzdem so schon beeindruckt, von den vielen Patrizierhäusern, dem Schlösschen Kitzerstein, dem Wahrzeichen der Stadt „Der Hohe Schwarm“, Marktplatz mit Rathaus und alter Apotheke, sowie der Johanneskirche.

Weiter ging es mit dem Linienbus zur Feengrotte. Werner und Conny hatten alles gut geplant und organisiert.

Unsere Wandergruppe vorm Besuch der Feengrotte
Unsere Wandergruppe vorm Besuch der Feengrotte

Bei der Grotte handelt es sich um ein ehemaliges Bergwerk, in dem hauptsächlich schwarzer Alaunschiefer abgebaut wurde. Daraus wurde Salz, welches für Gerbereien und zur Papierherstellung eingesetzt wurde, gewonnen. Das Besondere für den Besucher ist die Farbenpracht des Gesteins. Es war ein tolles Erlebnis, dort unten zu wandern.

Am Abend war dann unsere Mitgliederversammlung. Diese verlief reibungslos und harmonisch. Walter Wernet hatte alles gut vorbereitet, sodass bereits nach 50 Minuten die Versammlung beendet werden konnte.

Mittwoch, 28.08.2024

 

Wanderung von Sitzendorf zum Fröbelturm und (Berg-)Bahnfahrten ins Schwarzatal

 

Kleine Linienbusreise am Morgen, bevor die Wanderung los ging. Einige von uns fuhren bis

Oberweißbach und wanderten von dort zum Turm hinauf.

 

Der harte Kern stieg bereits in Sitzendorf aus und macht sich von dort auf den Weg. Beim Aussteigen fragte uns der Busfahrer wo wir hin wandern wollten. Als wir ihm sagten, dass wir zum Fröbelturm wollen, konnte er es nicht recht glauben und meinte erstaunt, dass das eine sehr sportliche Angelegenheit sei. So war es dann auch.

An Höhenmetern wurde nicht gespart. Dazu kam, dass durch große Baumfällaktionen die Forstwege zu „Autobahnen„ ausgebaut worden waren. Eine Alternative musste her. Abseits von gekennzeichneten Wegen fanden wir schöne Pfade mit super Aussichten auf die Lichtetalsperre. Als wir beim Turm ankamen wurden wir schon sehnsüchtig erwartet, da unsere Freunde die frei gehaltenen Biergartenplätze mit ihrem Leben verteidigt hatten. In der Sommerwärme tat die Einkehr mit leckerem Essen und Getränken sehr gut. Nach der Turmbesteigung hieß es absteigen nach Cursdorf.

Ab dort brachte uns eine nostalgische Straßenbahn zur Bergstation Lichtenhain. Von dort fuhr uns die Oberweißbacher Bergbahn hinunter nach Obstfelderschmiede. Bei der Bergbahn handelt es sich um die einzige breitspurige Standseilbahn in Deutschland. Da hatte uns Werner ein großartiges Erlebnis präsentiert. Im Anschluss fuhren wir weiter mit der normalen Bahn zurück.

 

Donnerstag, 29.08.2024

 

Wanderung Bad Blankenburg-Burg Geifenstein-Baropturm-Watzdorf.

 

Es stand unsere 3-B-Wanderung auf dem Programm =

Blankenburg – Burg Greifenstein – Brauerei Watzdorf.

 

Für diejenigen, denen der Aufstieg zur Burg zu anstrengend sein würde, waren genügend Fahrzeuge vor Ort, um hinauf gefahren zu werden. Die Wanderer unter uns machten sich auf den kurzen und steilen Aufstieg zur Burg. Nun hatten wir oben mal die Gelegenheit auf Bad Blankenstein hinunterzuschauen. Um diese frühe Zeit am Morgen hatten wir die Burg, inclusive dem Restaurant, für uns. Die Wanderer unter uns, konnten sich jedoch nicht länger als eine Stunde aufhalten, da bei sommerlichen Temperaturen noch einige Höhenmeter bis zum nächsten Ziel, dem Baropturm, zu bestreiten waren. Schade für jeden, der nicht dorthin gewandert war. Ein sehr schöner Weg über die Höhen, den wir für uns alleine hatten. Leider gab es später im Tal für gut einen Kilometer keine Alternative zur wenigbefahrenen Straße gibt. Dafür hatten wir vorher viel Spaß bei einem Sägewerk. Dort standen aus Holz geschnitzte Riesen, die zum Teil bewegliche Glieder hatten. Über den Asphalt kamen wir gut hinweg, da noch etwas Besonderes angesagt war – und das lockte. Werner hatte für uns eine Brauereiführung organisiert.

Die Watzdorfer Brauerei hat schon seit 1411 Brauereirecht. Das Bier schmeckte ganz frisch und wir konnten so viel genießen wie wir wollten. Dieses wirkte sich dann auf unseren Heimweg aus. Die drei Kilometer waren die schwersten des Tages. Ein guter Abschluss dann zum Abendessen > Thüringer Bratwürste – super schmackhaft, genauso wie das Essen während unseres gesamten Aufenthaltes im Hotel. Dazu leckere Getränke, so war ein guter Schlaf gesichert.

Freitag, 30.08.2024

 

Felsenwanderung im Schwarzatal oder Schloss Heigenbrücken.

 

Begeisterung war von den Besuchern des Schloss Heigenbrücken und der Stadt Rudolstein zu hören. Hin- und Rückfahrt mit der Bahn; Spaziergänge zum Schloss und durch den Park, sowie durch den Ort. Alle waren besonderes von dem Miniaturkabinett in einer Ausstellung im Schloss begeistert.

Für die Wanderer führten die Wege hinauf auf die Steilhänge der Westseite der Schwarza. Dort befinden sich mehrere Felsformationen, die über Pfade erreichbar sind. Ganz oben sind noch zwei kleine Dörfer und wir wanderten zur Entspannung über Wiesen- und Felder, bis es wieder abwärts in den Wald ging. Wir kamen an Stellen mit merkwürdigen Bezeichnungen wie z.B. „Suppenschüssel“ vorbei. Es gab sie tatsächlich – jedoch ohne Inhalt. Vom Trippstein war unsere Aussicht erste Sahne. Hinunter auf Schwarzburg mit dem Schloss. Etwas später dann der Hinweis für den Abstieg „beschwerlich“. Ups, was sollte das werden? Kein Problem für uns. Auf kleinen steilen Pfaden bezwangen wir die 200 Höhenmeter in 25 Minuten. Von nun an war es gemütlich, aber auch ermüdend. Wir hatten den breiten Weg entlang der Schwarza gewählt. Unser Ziel war das Schweizer Haus – unsere Einkehr vom letzten Sonntag. Das war ein Schlag für uns. Heute geschlossen stand dort. Obwohl auf der Homepage und auf dem Ständer beim Lokal stand, dass nur Montag und Dienstag geschlossen ist. Da der Bus gerade gefahren war, überbrückten wir die Zeit an der Schwarza, hingen unsere Füße in das kalte Wasser und genossen unser Leben. Bis nach Bad Blankenburg wären es noch 6 km auf breitem Weg, oder 8 km mit vielen Höhenmetern gewesen. Wir entschieden uns für den nächsten Bus und im Anschluss daran für ein Bier im Bahnhofslokal.

Samstag 31.08.2024

 

Rennsteigwanderung zur Schwarzaquelle und mehr

 

Alle zusammen in die Autos und im Nebel auf die Höhen des Rennsteig gefahren. Bei Neuhaus gemeinsamer Wanderstart auf dem Rennsteig durch Nebelwald. Teilweise recht mystisch, schön und gar nicht heiß.

 

Bei der Schwarzaquelle trennten sich unsere Wege. Die Kurzwanderer machten sich auf den Rückweg und Langstreckler verausgabten sich noch, in dem sie bis zur Scheibe-Albach-Talsperre wanderten. Manche Pfade waren eng und feucht – dennoch hatte es Spaß gemacht. Etwa eine Stunde später, gerade, als wir wieder ein Stück auf dem Rennsteig und über einen Parkplatz wanderten, fuhr Werner vor. Welch ein Zufall. Er hatte, nachdem er einige der Kurzstrecken-Wanderer mit dem Wagen zu unserem nächsten Tagesziel, die Stadt Lauscha, gebracht hatte, den richtigen Riecher und uns zufällig an dieser Stelle erwischt. Gabi und Brunhilde nutzten den Transfer. Nun waren wir noch zu 5. zu Fuß unterwegs. Kurz vorm Ziel erreichten wir Glücksthal, bzw. den nur noch erhaltenen und unter Denkmalschutz stehenden Friedhof der ehemaligen Glashüttensiedlung, die von 1736 bis 1860 an dieser Stelle existiert hatte.

Inzwischen war es wieder sonnig und sehr warm. So waren wir auch froh, dass wir den Parkplatz und das Auto von Walter Büttner gegen 14 Uhr erreicht hatten und ebenfalls nach Lauscha fahren konnten. Dieser Ort ist durch sein Glasbläserhandwerk bekannt. Es gibt neben Produktionsstätten, Museen und Geschäfte und natürlich Restaurationen. Tatsächlich waren diese geöffnet. Nachdem wir uns gestärkt und erholt hatten, bzw. die Einkäufe getätigt waren, ging es mit den Autos zurück nach Bad Blankenburg. Eine wunderschöne Panoramafahrt über die Höhen des Thüringer Waldes.

Der letzte gemeinsame Abend stand an. Auch heute gab es wieder hervorragendes Essen auf der überdachten Gartenterrasse bei angenehmen Temperaturen. Danach kam der gemütliche Teil, in dem sich alle Wanderfreunde Innen, mit einem von Doris zusammen gestellten Präsent, bei Conny und Werner für die Planung und Durchführung der Wanderwoche bedankten. Besonderen Dank sprach auch der Vorstand aus. Denn genau, das macht unsere Gemeinschaft aus:                         

Wanderer für Wanderer –

        und davon gab es in der zurückliegenden Woche jede Menge.

 

Ein großer Dank von uns allen ging an die Belegschaft des Hotels. Sie waren sehr freundlich und zuvorkommend und hatten uns super gut bedient und verwöhnt.

 

 

 

Sonntag, 01.09.2024

 

Abreisetag

 

Abreisetag 2024 ist vor Anreisetag 2025.

 

Alle waren sich sicher, wenn die Gesundheit mitspielt, werden wir uns – hoffentlich mit einigen weiteren Mitgliedern - wieder sehen. In Brandenburg, zwischen Berlin und dem Spreewald.

 

I ch W andere mit F reu(n)den

 

Rüdiger Schneider