Freitag 06.09.2019 - 7. Tag
Bericht Streckenwanderer
Eichsfelder Schweiz – Asbach-Sickenberg
Anfahrt mit einigen PKW’s zum Wanderparkplatz „Alter Steinbruch“ in Asbach-Sickenberg. Dort starten wir um 09:30 Uhr direkt auf einem Pfad des Premiumweges P16 in den Wald hinein. Sonnenlicht durchfluteter Laubwald begleitet uns Treppenstufen bis zum höchsten Punkt.
Oben folgen wir dem Hinweisschild „Zur Nase“. Es ist ein Felssporn, der aus dem Wald heraus ragt und uns einen herrlichen Ausblick über die Hügel, weit ins Land, so wie hinunter nach Asbach bietet. Über Pfade und Forstwege gelangen wir wieder auf unseren Premiumweg. Wir erreichen den Aussichtspunkt Vaterröder Stein, von dem wir nordwärts auf Vatterode und den Thüringer Wald schauen. Nun geht es auf einem Forstweg weiter, bis zum Abzweig, der mit dem Zeichen des Werra Burgen Steiges gekennzeichnet ist. Auf diesem könnten wir nun schnell nach Asbach gelangen. Keiner will das. Wenn der ein oder andere gewusst hätte, dass kurz darauf ein erneuter schweißtreibender Anstieg folgen wird, hätte er vielleicht doch eine andere Entscheidung getroffen!? Die Belohnung für die Anstrengung ist ein schöner Pfad, ein toller alter Buchenwald und beim Aussichtspunkt „Rachelsberg“ (523 m) eine nette Sitzgruppe mit Blick auf den bisher zurückgelegten Weg. Hier haben wir uns alle eine Schnapsrunde verdient.
Ein kurzer steiler Abstieg und dann wieder Forstweg bis zur Ruine Altenstein. Diese wird auf einem Pfad umrundet. Auch der Weiterweg durch ein sehr naturbelassenes Seitental verläuft spannend auf einem Pfad. Plötzlich stoßen wir auf einen alten Grenzweg. Ein Stück auf Panzerpflastersteinen wandern wir mit freier Sicht ins Tal abwärts. Noch einmal ein Pfad in den Wald hinein und dann noch ein fast zu übersehender Abzweig hinunter ins Tal, am Sportplatz von Asbach entlang. Hier haben die Bewohner noch vielfach Ihre Gärten mit alten Grenzzäunen aus Stahl gesichert.
Im Gasthaus zur Schmiede Asbach werden wir schon von unseren Wanderfreunden erwartet. Gemeinsam wird hier gegessen und natürlich getrunken. Nicht zu viel, denn anschließend wandern wir noch 15 Minuten zu den Autos und fahren hinüber zum Grenzmuseum Schifflersgrund.
Eine sehr spannende Führung erwartet uns. Das Gelände ist gar nicht mal so groß. Dennoch gehen die 1,5 Stunden der Führung wie im Fluge dahin. Unser Führer weiß viel zu berichten. Er selber lebte damals in Treffurt, auf Thüringischer Seite und somit im unmittelbaren Grenz-Sperr-Gebiet. Manche Informationen über bestimmte Vorgehensweisen der Grenzer konnte Siegfried aus eigener Erfahrung bestätigen. Genau an dieser Stelle des Museums wurde damals ein Bauarbeiter bei dem Versuch zu fliehen, von den DDR-Grenzern erschossen. Ein trauriges Beispiel von sehr vielen anderen.
An diesem Tag haben wir nicht nur die Natur erlebt, sondern konnten uns auch persönlich über die damaligen problematischen Zustände informieren. Eine Erfahrung, die mich persönlich sehr bewegt hat.
Gabi S.
Freitag 06.09.2019 7. - Tag
Bad Sooden-Allendorf ist das Ziel der „Kurzwanderer“. In Fahrgemeinschaft (Heinz, Irene
und ich) machen wir uns auf den Weg und da wir, mit unserer kleinen I.W.F.-Runde im Jahr
2012, schon einmal in dieser Gegend waren, und auch Bad Sooden-Allendorf besuchten,
bummeln wir total entspannt durch dieses schöne Fachwerkstädtchen. Vorbei am Gradierwerk,
das 1638 erbaut wurde und 140 m lang sowie eine Höhe von 12 m hat. Salz und Sole
bestimmten die Geschichte der Stadt. Doch steht die Gesundheit der Menschen – seit dem
19. Jh. im Mittelpunkt, Dank der Naturkraft der Sole, als Heilmittel. WerratalTherme,
Kurkliniken, Kurpark, schöne alte Häuser sowie das liebevoll, gepflegte Fachwerk prägen
heute den Eindruck von Bad Sooden-Allendorf.
Weiter geht die Fahrt zur „Alten Schmiede“ in Asbach-Sickenberg. Es ist unser Treffpunkt der zwei Wandergruppen mit Mittagsrast im Biergarten, bei herrlichem Sonnenschein. Nach der gemütlichen
Pause fuhren wir zu unserem letzten Ziel des Tages, das Grenzmuseum „Schifflersgrund“ in Sickenbach, unweit von Bad Sooden-Allendorf. Es ist ein Denkmal, eine Begegnungstätte und und gleichzeitig
ein Lernort an der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen DDR und BRD.
Wir werden von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter -er ist im Grenzgebiet aufgewachsen -,
sehr anschaulich, herumgeführt. Die jetzigen Eindrücke der damaligen Tatsachen machen,
auch noch nach 30 Jahren, nur sprachlos. So verlassen wir Alle (zumindest hatte ich das Gefühl und kann es von mir sagen) sehr nachdenklich diese Gedenkstätte. Aber gut, daß es sie gibt.
Ute M.