Donnerstag 05.09.2019 - 6. Tag
Großburschla - Heldrastein - Treffurt
Bericht Streckenwanderer
Das Wetter meinte es heute sehr gut mit uns. Wir hatten 1/8 Bewölkung und eine Temperatur von 19 Grad C und begannen wie üblich unseren Wandertag mit einem abwechslungsreichen Frühstück vom Buffet in unserem Hotel. Anschließend begleideten wir Käthe und Georg S. zum Bahnhof und verabschiedeten uns aufs Herzlichste mit dem Lied „muß i denn, muß i denn zum Städt`le hinaus“. Beide traten heute schon ihre Rückreise nach Rothenburg an.
Anschließend fuhren wir mit dem Bus nach Großburschla das in Thüringen liegt. Auch hier gibt es die für die Gegend typischen Fachwerkhäuser. Wir gingen durch den Ort und anfangs an der Werra auf einem Kolonnenweg entlang der zugleich der Premiumweg P6 Heldrastein war.
Dann liefen wir stetig im Wald bergauf, an einer Schutzhütte vorbei und erreichten nach ca.
1 Std 15 min ein Hochplateau. Hier teilten sich die Wege. Wir gingen nach rechts Richtung „Dreiherrenstein“. Von hier oben hatten wir eine herrliche Aussicht auf die Werraauen, Großburschla (Thüringen) und Altenburschla (Hessen). Mittlerweile hatte sich der Himmel mit Wolken zugezogen. Also ideales Wanderwetter.
Der DREIHERRENSTEIN
Seit 1336 ein Grenzstein von historischer Bedeutung
Standort des Dreiherrenstein
Nach der topographischen karte von Treffurt, Blatt 4827
Rechtswert 82300, Hochwert 64610.
Höhe des Steins 1,35m,
Breite: 36 cm, 42 cm, 13 cm
Auf dem Kopf des Steines sind die
Richtungen der
abgehenden Grenzlinien eingemeißelt. Die
Seiten zeigen
die Wappen der angrenzenden deutschen
Staaten:
Westen: |
Hessischer Löwe, (K.H.) Kurfürstentum Hessen, ab 1866 K.P. (Königreich Preussen)
|
Nordosten:
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Preussischer Adler (Königreich Preussen) |
Südosten:
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Sächsisches Stammwappen (SWE= Sachsen–Weimar–Eisenach) |
Auf einer weiteren Tafel wurde an die Vergangenheit erinnert!
Nach dem 2. Weltkrieg war der Dreiherrenstein
von 1949-1989 Grenzstein zwischen den Machtblöcken
des „Warschauer Paktes“ und der „NATO“.
Möge dieser Grenzstein viele friedvolle Jahre
in einem vereinten Europa überdauern.
Dann gingen wir auf dem früheren Todesstreifen zum Heldrastein (540 m NN). Ein Fuchs beobachtete uns neugierig suchte dann aber das Weite. Der dortige Turm diente den DDR Truppen als Abhör-und Spionageturm. Heute hatten wir von der obersten Plattform eine tolle Aussicht auf die umliegende Gegend, Heldra, Treffurt, die Werra, den Thüringerwald und die Wartburg war auch gut zu erkennen.
Nach einer kurzen Rast, bei der wir die gespendete Leberwurst von Georg und Käthe S. genossen, gingen wir dann auf dem P6, an der ehemaligen Grenze, die heute in diesem Bereich als Viehweite dient, bergab Richtung Heldra (Hessen). Wir überquerten eine Eisenbrücke die als Grenzanlage diente. Durch die Werraauen und an div. Seen vorbei, erreichten wir die kleine Stadt Treffurt (Thüringen) mit ihrem historischen Stadtkern und einer Burg oberhalb der Stadt. Auf dem Marktplatz legten wir, bei herrlichem Sonnenschein, eine ausgiebige Rast ein und trafen auch unsere Wandergruppe 2. Danach fuhren wir mit dem Bus zurück nach Eschwege.
Ein sehr schöner aber auch anstrengender Wandertag neigte sich zu Ende.
Walter B.
Mit der Teilung Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg entstanden oft schwierige Grenzsituationen, so auch bei den Dörfern Heldra und Großburschla. Es gab von beiden Seiten der Besatzungsmächte Bestrebungen, die Grenze zu begradigen. Mit dem Wanfrieder Abkommen vom 17.09.1945 wurden jedoch die historischen Grenzverläufe festgeschrieben. Großburschla war auf Straßen nur noch durch Hessen zu erreichen. Um von Treffurt nach Großburschla zu fahren, wurde eine “Neutrale Straße“ durch Heldra eingerichtet. Ebenso verfahren wurde für den Verkehr von Heldra nach Weißenborn. Die jeweiligen Besatzungsmächte, Amerikaner und Sowjets, kontrollierten diese Straßen. Diese Situation war für die DDR auf Dauer nicht akzeptabel. 1952 wurde extra eine Verbindung unterhalb des Heldrasteins zwischen Schnellmanns-hausen und Großburschla geschaffen. Mit Fertigstellung der neuen Straße wurden die Grenzen geschlossen.
Anlässlich des Mauerfalles vor 30 Jahren hat der HR einige Sendungen, über Vorkommnisse und Orte, ausgestrahlt die wir von unseren Wanderungen sehr gut kennen:
Unser Museumsführer im Grenzlandmuseum erzählte von einem Zwischenfall an der Grenze:
In der Sendung wird davon berichtet, wie der Flüchtling angeschossen wurde und vor den Augen des BGS verblutete.
Die Sendungen sind meist nur zeitlich befristet in der Mediathek verfügbar.
Walter B.
05.09. 2019 Donnerstag 6. Tag
Bericht Kurzwanderer
Großburschla - Heldra - Treffurt
Nachdem Käthe und Georg morgens am Bahnhof ihre Heimreise antraten, fuhren wir mit dem Bus nach Grossburschla in Thüringen. Ute, Irene, Rosi und ich hatten uns heute für die Kurzwanderung entschieden. Unser Weg im Tal, der P6, führte uns entlang der Werra nach Heldra, einem kleinen historischen Städtchen mit Fachwerkhäusern.
Weiter ging`s den Werraauen entlang bis zur blauen Eisenbrücke, einer ehemaligen Grenzanlage, an der wir uns mit Heinz verabredet hatten. Er war morgens noch bei Doris im Krankenhaus und wollte aber den Rest der Wanderung mit uns laufen. Gemeinsam machten wir uns dann auf den Weg nach Treffurt. Auf einer Bank stärkten wir uns noch und Ute und Heinz zauberten für uns noch ein leckeres Verrisserle aus dem Rucksack. Immer mit Blick auf die Burg Normannstein erreichten wir schließlich Treffurt. Auf dem Marktplatz wurden herrliche belgische Waffeln gegessen, und da kam auch schon die Gruppe der Starkwanderer an, die nach ihrer Tour auch richtig Durst hatten.
Gemeinsam gingen wir dann, glücklich und zufrieden, zur Bushaltestelle und führen zurück nach Eschwege.
Brunhilde W.