Jahreshauptwanderung 2019
Montag 02.09.2019 - 3. Tag
Bericht Streckenwanderer
Wanfried - Bismarckturm - Eschwege
Für die zwölf Langstreckenwanderer ist für heute eine Wanderung durch den Schlierbachswald, auf den Leuchtberg (Bismarckturm) und zum Werratalsee (Bootsfahrt) geplant.
Nach dem Frühstück und zwei Liedern verabschieden wir uns von den Kurz- wanderern und starten gut gelaunt zum Bahnhof.
Dort warten wir auf den Bus nach Wanfried. Der Bus ist pünktlich, aber der Busfahrer hat Schwierigkeiten für unsere Gruppe die entsprechenden Fahrkarten zu ordern. Dank Rüdigers Hilfe gelingt es ihm endlich. Nach ca. 30 Minuten Fahrt erreichen wir die schöne bunte Fachwerkstadt Wanfried. Sehr viel Zeit lässt uns Rüdiger für die Stadt nicht, weil er am Mittwoch eine Stadtbesichtigung geplant hat. Trotzdem wird eifrig fotografiert, denn wer weiß, ob das Wetter und das Licht dann auch so schön ist. Vom Rathaus geht es an der Kirche vorbei und durch die Rosengasse zur Werrabrücke. Vor der Werrabrücke liegt rechts das malerische Gasthaus „Zur Schlagd“. Hier werden wir am Mittwoch unsere Mittagsrast halten.
Um in den Schlierbachswald hinauf zu wandern, überqueren wir die Werra. Der Hohlweg am Parkplatz erweist sich bald als falscher Einstieg. Walter B. hat glücklicherweise die zugewachsene Treppe zum Wanderweg 24 entdeckt und so beginnt die Wanderung auf einem teilweise zugewachsenen und steilen Pfad nach oben. Um uns den Weg freizuschlagen, missbraucht Rüdiger seinen Wanderstock als Machete. Nach den ersten anstrengenden 100 Hm erreichen wir einen Forstweg auf dem wir gut vorankommen. Am Wegrand liegen dicke lange Buchenstämme. Einige tiefe Fahrrillen sind mit Wasser gefüllt und dienen den Wildschweinen zum Suhlen. Bald verlassen wir den Forstweg und biegen auf einen schönen Pfad ab. Nun geht es sehr abwechslungsreich mal durch Buchen- und mal durch Fichtenwald, mal schmal und mal breit, mal bergauf und mal bergrunter durch den Schlierbachswald.
Am Aussichtspunkt „Auer Blick“ (355 m ü. NN) halten wir uns dann etwas länger auf und genießen den herrliche Blick auf Aue und in das schöne Werratal. Vor uns liegen die Leuchtberge, die bewaldeten Hänge des Hohen Meißners und der Hessischen Schweiz. Für die Mittagsrast ist es aber noch zu früh und so geht es weiter zum Bonzeberg und zum P 3. Als wir dann aus dem Wald heraustraten, empfing uns herrlicher Sonnenschein und ein frischer Wind. Vor uns lagen die Leuchtberge, jetzt etwas näher. Auf dem P 3 ging es gemütlich durch Felder und Wiesen bergab. Für die Mittagsrast suchten wir einen windgeschützten Platz und fanden ihn hinter einem Wäldchen an einem etwas erhöhten Feldrand. Hier saßen wir nun wie die Hühner auf der Stange und ließen es uns schmecken.
Die Idylle wurde dann allerdings durch einen herannahenden Traktor gestört. Der Bauer wollte sein Feld, auf dessen Rand wir saßen, bearbeiten. Wir packten also alles zusammen und zogen weiter. Ohne große Mühe erreichten wir den Kleinen Leuchtenberg, den wir nach kurzem Anstieg und auf halber Höhe bis zum Wanderparkplatz „Leuchtbergsattel“ umrundeten. Nach einer kleinen Trinkpause liefen wir auf einem sehr schönen leicht ansteigendem Weg weiter. Wir hatten gerade überlegt, wie viele Runden wir bei diesem leichten Anstieg bis zum Gipfel brauchen würden, als Rüdiger scharf nach links abbog.
Jetzt ging es steil in schmalen Serpentinen bergauf. Wir hatten es fast geschafft, da versperrte uns ein umgestürzter Baum den Weg. Dank Rüdigers und Tobis Hilfe überwanden wir alle, auch Ingrid mit ihrer Höhenangst, dieses steile Stückchen. Kurz darauf standen wir wieder auf einem bequemen Weg und erreichten bald den 319 m hohen Gipfel. In der Mitte des von Bäumen umgebenen Platzes stand majestätisch der 26 m hohe Bismarckturm. Ein Tisch mit Bänken lud zum Ausruhen ein.
Es fehlte nur der Panoramablick. Dafür musste man noch die 109 Stufen bis zur Aussichts-plattform des Turmes hinaufsteigen. Rüdiger, Walter B., Siegfried und ich machten uns also auf den Weg und es hat sich wirklich gelohnt. Bei guter Sicht hatten wir einen 360° Rundblick in die herrliche Landschaft. Unter uns sahen wir Eschwege, das Werratal mit seinen Dörfern und dem See und in der Ferne den Hohen Meißner, die Hessische Schweiz, die Plessewand, den Heldrastein, die Blaue Kuppe usw.
Unten wieder angekommen, drängte Rüdiger schon zum Aufbruch, weil wir die Abfahrt der Werranixe nicht verpassen wollten und noch der steile Abstieg vor uns lag. Eine große Kinderschar kam uns von unten entgegen. Da war es gut, dass wir den Rastplatz schon verlassen hatten. Die ersten Kinder waren schon fast oben und sahen noch recht frisch aus, während die nachfolgenden schon auf halber Strecke recht erschöpft waren. Rüdiger wollte sie mit den Worten „oben gibt es Eis motivieren“, aber sie haben ihm nicht so recht geglaubt. An der Schäferhalle konnten wir uns auch nicht lange aufhalten, obwohl es ein sehr schöner weißer Pavillon ist. Er wurde 1913 zur Erinnerung an Gustav Schäfer erbaut. Dieser hatte in seinem Testament (1906) der Stadt Eschwege 280 000 Reichsmark für wohltätige und gemeinnützige Zwecke vermacht.
Den Werrasee erreichten wir gerade, als das Ausflugsschiff „Werranixe“ anlegte. Nun folgte der kulturelle Höhepunkt des Tages. Während der Rundfahrt gab es Kuchen, Kaffee und andere Getränke. Froh war ich auch, dass es eine Toilette an Bord gab. Der Kapitän erzählte uns, dass der See ein Baggersee ist, aus dem vor Jahren Kies für Eschwege abgebaut wurde. Wir erfuhren, wie groß und wie tief der See ist, wie viele Inseln er hat und was es rundherum zu sehen gab. Wir kamen am Segelhafen, am Campingplatz, am Vogelschutzgebiet, an der Anlegestelle von Schwebda und an Badestellen vorbei. Wassernixen haben wir allerdings nicht gesehen. Das lag sicher an der schlechten Wasserqualität. Für Kurzweil sorgte der Kapitän mit ein paar Witzen und seinem Trompetenspiel. Zu Hause üben erlaubte ihm seine Frau nicht mehr.
Gut erholt und gestärkt verließen wir das Schiff und beendeten die Wanderung mit einem Bummel durch die Altstadt von Eschwege. Am Gasthaus „Zur Krone“ lockte der Freisitzt unsere auf sechs Mann geschrumpfte Gruppe auf einen Absacker. Es war ein sehr schöner Ausklang dieser Wanderung. Doch Rüdiger und Siegfried hatten immer noch nicht genug.
Als wir am offenen Tor des Nikolaiturms vorbeikamen, mussten sie noch unbedingt auf den nur noch für 5 Minuten geöffneten Turm steigen. Wir passten derweil unten auf, dass niemand das Tor zuschloss. Sie kamen aber rechtzeitig wieder runter und so konnten wir den Heimweg antreten.
Vielen Dank an Rüdiger für diesen schönen Tag.
Christel W.
Montag, 02.09.2019 - 3. Tag
Bericht Kurzwanderer
Eschwege - Schwebda - Schifffahrt - Eschwege
Wir, die „Kurzwanderer“ Käthe, Georg, Doris, Heinz, Irene und ich, machen uns, vom Hotel
weg, auf den Weg zu unserem ersten Ziel. Es ist der Botanische Garten in Eschwege -in der
Größe überschaubar- mit einem wunderbaren Solitär-Baumbestand. Wir gehen auf
gepflegten Wegen, an einem amerikanischen Tulpenbaum, großen Gingko, ausladenem
Blutahorn, einer „Insektenfutterpflanze“, nämlich Robinie sowie einem gut besuchten
Insektenhotel vorbei und verlassen entspannt den Garten.
Zu unserem zweiten Ziel, dem Sophiengarten, gelangen wir durch kleine Gassen mit viel
Fachwerk, es ist ein gemütlicher Anblick und man fühlt sich in eine andere Zeit versetzt. Bei
unserer Ankunft haben wir gleich eine nette Begegnung. Denn, im gesamten Garten sind
fleißige Helfer unterwegs -alle ehrenamtlich-. Wir kommen mit dem 1. Vors. Der „Freunde
des Eschweger Sophiengartens e.V.“ ins Gespräch, und erhalten eine kleine, handverlesene
Führung, ein tolles Erlebnis. Im Jahr 1997 wurde, auf dem historischen Stadtfest, der
Gedanke geboren, auf dem Grundstück , im Herzen der Altstadt, wieder einen Klostergarten
anzulegen. Mit einer festen Gruppe Gleichgesinnter, sowie viel Eigeninitiative und Hilfe
durch die Stadt, ist dieser prächtige Garten entstanden. Anschließend schlendern wir noch
durch die verschiedenen Ebenen und freuen uns über die reiche Blumenpracht und die
lauschigen Ecken. Die auch von den Bürgern gut genutzt werden (z.B. Hochzeitsfoto´s). Im
Sommer finden auch kulturrelle Veranstaltungen statt, kleine Konzerte und Ausstellungen.
Leider geht es Doris nicht gut, doch sie möchte bei und bleiben und so machen wir uns
gemütlich auf den Weg, Richtung Werratalsee. Wieder durch kleine Gassen mit Fachwerk,
aber schließlich sind wir auch in der Gegend der Deutschen Fachwerkstraße unterwegs,
gelangen wir an´s Ufer der Werra. In der Verlängerung haben wir dann den Wanderweg
„Werratalsee“ unter unseren Füßen. Unser Ziel ist das östliche Ufer mit dem Anleger der
Werra-Nixe. An einem schönen Aussichtspunkt machen wir unser Picknick und uns
anschließend wieder auf den Weg.
Schwebda, mit Stephanskirche, als romanische Kirche um 1150. Es ist aber nur der
Kirchturm erhalten und Zeugen sind die Rundbögen in den oberen Fenstern. Das heutige
Kirchenschiff ist aus dem 18. Jh. Der „Wachholderjäger“ ist hier die Symbolfigur des Ortes.
Wie andere Figuren in den umliegenden Dörfern. Rundherum liebevoll, gepflegtes
Fachwerk, doch für unseren geplanten, gemütlichen Einkehrschwung, sind die Bürgersteige
hochgeklappt – schade. Das Schloß lassen wir aus und bummeln langsam zum Anleger der
Werra-Nixe.
Nach einer schönen, entschleunigten Schifffahrt, legen wir am Südufer des Werratalsee´s an.
Leider haben wir nun einen „Verlust“, denn Doris (Begleitung Heinz) benötigt ärztliche Hilfe.
Wir machen uns auf den Weg Richtung Zentrum und legen auf dem Marktplatz, bei Eis,
Kaffee und Sonstigem noch eine Pause, bevor wir die restliche Strecke, zum Hotel Struth,
bewältigen.
Wie wir später erfahren, mußte Doris leider, in Eschwege, ins Krankenhaus – alles Gute!
Ute M.