Jahreshauptwanderung 2017
Seite 3 Wandertage: Freitag 15.09. - Samstag 16.09.2017
Schauinsland - Kirchzarten
Freitag 15.09.2017
Schon beim ersten Blick aus dem Fenster wussten wir, dass der Regen vorbei war. Wir trafen uns also gut gelaunt beim Frühstück und später am Bahnhof. 16 Wanderer freuten sich auf einen schönen Wandertag. Die kleine Gruppe mit Brunhilde wollte uns eine Stunde später folgen. Der Zug brachte uns pünktlich nach Freiburg. Weiter ging es mit der Straßenbahnlinie 4, die wegen Bauarbeiten später zur Linie 2 werden sollte und es (zu Walters Beruhigung) auch wurde. Wir konnten also sitzen bleiben. Ein Hingucker während der Fahrt war an einer Haltestelle ein blaues Pferd mit roten Herzen und der Aufschrift "Anne". Doch bis Anne ihr Handy für ein Foto aus dem Rucksack hatte, fuhr die Bahn schon wieder weiter - schade. An der Haltestelle „Dorfstraße“ stiegen wir aus und in den Bus 21 ein. Dieser brachte uns nach einer kurzen Wartezeit zur Talstation der Schauinsland Seilbahn. Mit 3,6 km ist die Schauinsland Seilbahn die längste Umlaufseilbahn Deutschlands. Für Ingrid Görres war es die erste Fahrt mit einer Gondel und sie genoss, wie wir wohl alle die unvergessliche Fahrt auf den Freiburger Hausberg.
Bei Sonnenschein und herrlicher klarer Sicht auf Freiburg, die Rheinebene, die Bergkette der Vogesen und der wunderschönen Landschaft unter uns, gelangten wir ganz mühelos, auf eine Höhe von 1220 m. Zum Berggipfel waren es dann nur noch 64 Höhenmeter aber es ging noch 93 Stufen (Walter Sauder hat sie gezählt) höher auf den Eugen-Keidel-Turm. Von der dreieckigen Plattform, die von mächtigen Baumstämmen getragen wurde, hatten wir einen phantastischen Rundblick. Der ganze südliche Schwarzwald lag uns zu Füssen. An allen drei Seiten waren Informationstafeln angebracht und so konnten wir uns gut orientieren. Walter zeigte uns, wo wir die Tage vorher gewandert sind und Rüdiger erkannte ganz in der Ferne die „Jungfrau“ der Berner Alpen. Alle waren begeistert und es wurde viel fotografiert. Walter Büttner konnte sich als letzter nur schwer von der schönen Aussicht trennen. Beim Abstieg machte er noch schnell ein Foto von den winkenden I.W.F.`lern, die unten schon warteten. Nach dem Lied „Im Frühtau zu Berge“ ging es nun bergab.
Am Abzweig zum Besucherbergwerk erzählte uns Walter, dass Freiburg durch den Silberabbau reich geworden war und dadurch in der Lage war, das große wunderschöne Münster zu bauen. Ein Stück liefen wir jetzt auf dem Skulpturenweg. An drei Holzskulpturen kamen wir vorbei. Die erste muss aus einem mächtigen Baumstamm gearbeitet worden sein. Sie war drehbar und ausgehöhlt. Siegfried konnte in ihr stehen und nur der Kopf schaute oben raus. Auf der Vorderseite war ein großes Gesicht geschnitzt.
Die zweite Skulptur war ein langer dünner Mann mit verrosteten Metallteilen. Ich konnte nicht erkennen, was sie darstellen sollte und fand auch keine Beschreibung. Auf dem „Alten Kohlenplatz“ stand die dritte Skulptur. Sie zeigte einen Wolfshund, der seinen Herrn vor dem Erfrieren gerettet haben soll. Die ganze Geschichte stand auf einem Schild neben der Skulptur. Auf dem Platz zweigte der Skulpturenweg nach rechts ab und Walter erklärte uns, dass die kleine Gruppe den Rundweg gehen werde. Wir gingen gerade aus an einer Wetterstation vorbei und dann über einen schönen Wiesenweg zum Waldrand.
Hier beginnt ein Vogelschutzgebiet. Auf einem Schild stand was alles verboten ist. Wandern war erlaubt. Der Waldweg war wunderschön zu laufen – hohe Fichten und am Boden Moos, Farnkraut, Heidelbeerkraut und verschiedene Pilze. Am schönsten sahen natürlich die kleinen Fliegenpilze mit ihrer glänzendroten Farbe und den weißen Tupfen aus.
Nach ca. 4 km erreichten wir die Waldwiese, die wir von St. Märgen als Raute gesehen haben. Von der Wiese haben wir wieder einen herrlichen Blick, der zum Verweilen und Fotografieren einlädt.
Noch ein Stück über die sonnige Wiese und wir haben die Rappenecker Hütte erreicht. In der rustikalen aber etwas kühlen Gaststube machen wir Mittagsrast. Dann wandern wir wieder los. Ein Stück berghoch über die Wiese – zum Warm- werden – und dann wieder in den herrlichen Fichtenwald, bis ein Baumstumpf in Tischhöhe für eine Runde Lutherschnaps zur Verdauung einlädt. Es gibt noch Weintrauben-Käse-Spieße von Ingrid und Rosinen von Doris.
Nachdem uns Walter noch einmal ermahnt hat, immer konzentriert auf den Weg zu achten, geht es weiter. Der Sturm der letzten Tage hat viele Äste und Zweige abgerissen und Walter, als vorsorglicher Wanderleiter, entfernt sie für uns mit seinen Stöcken. Plötzlich heißt es: Fahrrad von hinten. Auf dem schmalen und steilen Serpentinenweg kam wirklich ein Mountainbiker herunter. Das letzte steile Stück bis zum Forstweg musste er allerdings warten, weil wir nicht ausweichen konnten. Er meisterte auch dieses steile Wegstück, grüßte und zeigte uns noch, wo der Wanderweg wieder vom Forstweg abgeht. Einen Zwischenfall gab es noch. Rüdiger hatte als aufmerksamer Mitwanderer erkannt, dass wir einen Abzweig übersehen hatten und nun schon einige Meter auf einem falschen Weg waren. Wir mussten entweder zurück oder ein paar Meter den steilen Berg hoch. Ein Teil entschied sich für Letzteres und so krabbelte auch ich auf allen Vieren den Berg hoch.
Ohne weitere Zwischenfälle und ohne Schwund erreichten alle den Talgrund und wenig später Kirchzarten und den Bahnhof. Eine wunderschöne Wanderung war nun zu Ende – vielen Dank an unseren Wanderführer Walter Wernet.
Christel Würker (Leipzig)
Höhenhäuser – Elzach
Samstag, 16.09.2017
Da ist er schon wieder! Heute ist unser letzter Wandertag! Das Thema heute: „Genusswandern“! Wie das Wort schon sagt, Walter verspricht uns eine Wellnesstour ohne große Auf- und Abstiege. Pünktlich treffen wir uns am Bahnhof. Der Zug fährt um 09.38 Uhr. Um 09.34 Uhr bemerkt Tobi allerdings, dass er sein Handy vergessen hat. Glücklicherweise ist es nicht weit bis zur „Sonne“! Er hat noch „genug Zeit“, zurückzulaufen, um dieses aus unserem Zimmer zu holen. Der Zug rollt gerade ein, als er wieder zurückkommt. Das ist noch mal gut gegangen! Wir fahren bis nach Elzach. Im Zug unterhalten sich die Mädels über Frisur und Kosmetik. Besonders das Thema „Permanent-Make-up“ ist angesagt. In Elzach geht es dann rauf mit dem „Schätzle“ nach Höhenhäuser. Der Busfahrer ist sehr nett und unterhaltsam. Er erzählt uns unter anderem den „Witz vom kleinen Emil“. Wir steigen aus. Anne macht sich schon mal Gedanken darüber, wieviel Kalorien sie heute wohl verbrauchen wird.
Es geht auf den „Zweitälersteig“. Jetzt ist nur noch Staunen angesagt. Wir lassen die Blicke schweifen in eine herrliche Landschaft mit glücklichen Kühen, Maisfeldern und vereinzelten großen Höfen. An einem „Schwedenkreuz“ erzählt uns Walter W. vom 30-jährigen Krieg, unter dem diese Gegend sehr gelitten hat. Uns fallen auch Lieder aus dieser Zeit, wie z.B. „Maikäfer flieg“, ein.
Wir treffen eine Familie, die einen Ausflug mit ihren Pferden unternimmt. Besonders süß ist der kleine Junge mit seiner Kutsche. Er wird von dem ältesten Pferdchen in dieser Gruppe gezogen. Dieses wird von ihnen daher liebevoll „Opa“ genannt.
Die kleine Rast an der Schutterquelle um 11.00 Uhr passt gut zum „Genusswandern“! „Luther´s Tintenflekk“ von Christel und Siegfried darf dabei nicht fehlen. Beim Weiterwandern taucht die Frage auf, ob Kuhglocken schlecht seien für das Gehör und die Psyche der Kühe. Anne und ich, die beschließen, im nächsten Leben als Kuh zur Welt zu kommen, werden dann mehr dazu sagen können. Aufgrund der Heide am Wegesrand vergleicht Doris die Landschaft mit der „Lüneburger Heide“.
Walter S. bringt sie aber wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Er erzählt uns zur Freude aller ein Gedicht vom schönen Schwarzwald. Es geht weiter zum „Bergkiosk Wandertreff“. Da dieser aber leider geschlossen hat, beschließen wir, unsere Vesper im Café „Luegemol“ zu uns zu nehmen. Brunhilde und Karl, die den Tag bisher ohne uns verbracht haben, sind jetzt auch dabei.
Christel, Siegfried, Gabi, Rüdiger und Walter B. gehen weiter zum „Hünersedelturm“. Dies ist einer von 27 Aussichtstürmen im südlichen Schwarzwald mit einer Höhe von 29 Metern. Danach gesellen sie sich wieder zu uns und wir genießen zusammen das köstliche Mahl im „Luegemol“ (Cafe). Die Torten sind hier lt. Siegfried genauso hoch wie die Berge. Auch Anne hat jetzt beschlossen, nicht mehr auf Kalorien zu achten.
Es geht weiter ohne Brunhilde und Karl. „Schnell“ wird von Rüdiger noch ein Gruppenfoto gemacht. Walter B. meint allerdings, er hätte dieses in der Zeit auch in Öl malen können. Gabi schickt die „Hässlichen“ nach vorne. Auch ich bin dabei.
Jetzt geht es schnell weiter. Für Walter W. zu schnell! Er pfeift uns zurück. Es sei schließlich eine „Genusswandertour“ und wir hätten das Panorama zu genießen! Er zeigt uns auch einige Punkte, an denen wir vor 5 Jahren gewandert sind. Vor uns erstreckt sich jetzt ein anderes Bild. Es ist überwältigend! Dunkle Berge in der Ferne, darüber blaue, graue und weiße Wolken, davor die Kühe auf der grünen Wiese und die einzelnen versteckten Höfe im Hintergrund. Schade, dass ich nicht malen kann! Das wäre ein tolles Motiv! Wir wandern jetzt einen Weg, den auch Walter W. vorher nicht kannte. So lernt er durch uns ein Stück seiner wundervollen Heimat kennen! Begleitet werden wir ein Stück vom Glockengeläut der Kühe, so als wollten sie sich von uns verabschieden.
Es fängt an zu Donnern! Blitze folgen. Jetzt müssen wir nach diesem sonnigen Tag doch noch unsere Regensachen aus dem Rucksack holen! Es dauert nicht lange und der Regen prasselt auf uns hernieder. Wir beeilen uns, zum Zug in Elzach zu kommen. Unsere Flasche „Haardfeuer“ kommt jetzt endlich zum Einsatz. Tobi verteilt trotz Videoüberwachung den Inhalt der Flasche im Zug an uns. Wenig später kommen wir auch schon wieder am Bahnhof in Bleibach an.
Das war trotz Regens am Ende der Tour wirklich ein „Genusswandertag“!
Danke, Brunhilde und Walter Wernet.
Ingrid Görres (Stade)
Spende:
Bei unseren Wanderfreunden Käthe und Georg Salewski bedanken wir uns recht herzlich für eine Spende von 100 Euro, die zur Finanzierung unserer Ausflüge verwendet wurden.
Wie bereits in den Vorjahren hat sich unser Verein auch in diesem Jahr wieder an den Kosten für die Jahreshauptwanderung beteiligt.
So wurde der Eintritt in die Glasbläserei, sowie die Fahrt mit der Seilbahn auf den Schauinsland, die Bootsfahrt auf dem Schluchsee und die Fahrt mit dem Kleinbus auf die Thurner Höhe aus der Vereinskasse beglichen.